KindleUnlimited wird in den nächsten Tagen in Deutschland starten. Dank des US-Angebots ist heute schon klar, wie es aussehen wird: Dass ein eBook über KindleUnlimited verfügbar ist, erkennen Sie auf der Detailseite: zum einen am Button “Kostenlos lesen” (oder ähnlich), zum anderen aber auch am Spezialpreis für “Kindle Unlimited”.

Die per KU ausgeliehenen eBooks verwalten Sie über die Seite “Meine Inhalte & Geräte”. Diese ist auch bei Amazon.com bereits in deutscher Sprache verfügbar.

Ob nun Skoobe, Readfy oder KindleUnlimited: die neuen Lese-Flatrates verändern die Art und Weise, wie eBooks ausgesucht und gelesen werden. Das zeigt eine aktuelle Studie des Anbieters Skoobe, die auf einer Befragung der eigenen Kunden basiert. Die wesentlichen Punkte daraus:

Mehr lesen: Flatrate-Nutzer verbringen mehr Zeit mit Lektüre. 84 Prozent der Befragten gaben an, etwa ein Viertel mehr zu lesen. Auch der Stellenwert dieser Freizeitbeschäftigung veränderte sich, Computerspiele und TV wurden weniger genutzt.
Vielfältiger lesen: Die Nutzer lesen auch Titel an, die sie sonst nicht gekauft hätten. 84 Prozent trauen sich, neue Autoren abseits der Bestsellerlisten zu testen, die Hälfte probiert es mit neuen Genres. Fast ein Drittel gibt aber auch an, Bücher seltener zu Ende zu lesen.

Wie Nutzer der Self-Publishing-Gruppe in Facebook berichten, ist der deutsche eBook-Distributor BookRix offenbar in das in Kürze startende KindleUnlimited-Programm von Amazon eingebunden. Das eröffnet Self Publishern einen nicht-exklusiven Weg in das Ausleihprogramm, das unabhängigen Autoren sonst nur bei exklusiver Bindung an Amazon via KDP Select offen steht.
Nachteil: wer sich über BookRix an KindleUnlimited beteiligt, kann Amazon nicht mehr selbst beliefern und büßt 21 Prozentpunkte Honorar ein (49 versus 70 Prozent). BookRix gehört seit einiger Zeit zum Verlag Bastei Lübbe.

KindleUnlimited muss in den USA noch besser gestartet sein als von Amazon vermutet – jedenfalls sank die Auszahlung pro geliehenem (Kindle-Leihbücherei) bzw. heruntergeladenem (KindleUnlimited in den USA) eBook im Juli auf 1,35 Euro. Im Juni hatte sie noch bei 1,64 Euro gelegen. Amazon hatte den zur Verfügung stehenden Fonds zunächst auf 1,4 Millionen Euro aufgestockt, dann aber in letzter Minute auf 1,77 Millionen Euro erhöht, also im Vergleich zum Juni fast den doppelten Betrag.

Wenn ein Kunde mehr als zehn Prozent Ihres Buchs liest oder es über die Kindle-Leihbücherei herunterlädt, erhalten Sie einen Anteil des weltweiten KDP Select-Fonds.” – so beschreibt die KDP-Hilfeseite zu Amazons neuer eBook-Flatrate Kindle Unlimited den Abrechnungsmodus für Autoren. Das klingt, als würde Amazon nun jeden Nutzer dabei beobachten, wie er von Seite zu Seite blättert (bei der deutschen eBook-Leihlösung Readfy übrigens erklärtes Ziel). Tatsächlich sieht die Realität anders aus, wie der praktische Versuch zeigt.

Es hat nicht lange gedauert, bis Amazon die Gerüchte zu Kindle Unlimited selbst bestätigt hat: Seit heute ist die eBook-Flatrate in den USA verfügbar. Für 9,99 Dollar pro Monat können Abonnenten beliebig viele eBooks aus einer Sammlung von rund 600.000 Titeln lesen.

Anders als bei der Kindle Owner Lending Library des Prime-Programms muss man kein Besitzer eines Kindle-eReaders sein: Die Abo-eBooks sind mit den Kindle-Apps auch auf iPad, iPhone und allen Android-Geräten und auf Windows Phone sowie mit dem Cloud Reader auch am Computer lesbar. Allerdings kann man in den Kindle-Apps für iOS nicht nach neuem Lesestoff suchen (eine Einschränkung von Apple), sondern muss stattdessen auf den Browser ausweichen.