Ein Indie-Autor ist für den kompletten Veröffentlichungs-Prozess selbst verantwortlich. Das ist spannend, kann aber auch anstrengend sein. Warum sollte man sich die Arbeit nicht teilen? Triskele ist eine Gemeinschaft britischer Autoren, die sich selbst “Autoren-Kollektiv” nennt. Mitgründerin JJ Marsh erklärt im Interview, was die Zusammenarbeit bringt und welche Fehler man vermeiden sollte.

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Jill, was mir zuerst auf deiner Website auffiel, war die Bezeichnung “Autoren-Kollektiv”. Was genau ist das?

Das Allerschwerste, komplizierter noch als sich auf Grundsätze zu einigen, einen Namen zu wählen, sich ein Mission Statement auszudenken, ein Logo zu entwerfen und Entscheidungen über drei Kontinente hinweg zu fällen, ist zu erklären, was wir sind.

Wir sehen wie ein kleiner Verlag aus, gekennzeichnet durch eine bestimmte Optik und eine gemeinsame Identität. Wir verhalten und auch wie einer, indem wir gemeinsam die Marke Triskele als eine Art Qualitätssiegel nutzen. Es gibt aber keine Verträge oder rechtliche Bindungen, wir behalten alle Rechte an unserer Arbeit und unseren Einnahmen, und das Ganze ist auf Vertrauen aufgebaut.

Wie hast du deine Partner ausgesucht (oder sie dich)? Was sind die wichtigsten Punkte bei der Partnerwahl?

Fünf von uns (Gillian Hamer, Liza Perrat, JD Smith, Catriona Troth und ich) trafen sich auf Autorenseite, wo man sich gegenseitig kritisiert. Die virtuelle Verbindung war eine Notwendigkeit – wir leben über ganz Europa verteilt, von Anglesey bis Zürich. Trotz der Unterschiede in unseren Genres hat es uns zusammengezogen, weil wir gegenseitig die Qualität unseres Schreibens schätzten. Ich hatte keine Ahnung, wie sich diese Menschen in der Realität anhören oder wie sie aussehen, aber ich wusste eines, dass sie verdammt gute Autoren sind.