X-Ray, Röntgenaufnahme, so heißt ein Kindle-eigenes Feature, das Amazon schon 2011 eingeführt hat. Für eBooks bei amazon.de war X-Ray allerdings lange nicht verfügbar. Das hat sich erst im Laufe diesen Jahres geändert, und zwar ohne große Ankündigung seitens Amazon. Inzwischen stoßen jedoch immer mehr Autoren auf das kleine Label “X-Ray: Aktiviert” in der Buchbeschreibung.

Was ist X-Ray?

X-Ray bietet Zusatzinformationen zu Kindle-eBooks: Personen, Orte und Begriffe aus dem Buch werden seiten-, kapitel- oder buchweise angezeigt.

X-Ray auf dem Paperwhite

Was hat der Leser von X-Ray?

Wenn sich der Leser fragt: “Wer war denn dieser Segej Oblomov gleich noch mal?”, kann er mit X-Ray an die Stelle im Buch springen, an der die Person eingeführt wurde. Da man Begriffe eh nachschlagen kann, ist die Begriffserklärung eher wenig sinnvoll. Was die Orte betrifft, kann es wiederum spannend zu sehen sein, wohin es den Helden verschlägt. Es handelt sich also um eine zusätzliche Navigationsmöglichkeit und Hilfefunktion, deren Nutzen je nach Titel unterschiedlich groß ist.

In dieser Woche haben die Self-Publisher-Charts (wie auch die Amazon-Top100) einen neuen Spitzenreiter: “Auf Umwegen ins Herz” von Sarah Saxx. Der Romantik-Titel steht in guter Gesellschaft – 52 der 100 bestverkauften Kindle-eBooks kommen vin unabhängigen Autoren (und wie immer sind dabei Amazon-Crossing-Titel nicht mitgerechnet). 31 der Top100-eBooks sind exklusiv bei Amazon erhältlich – das ist fast ein Drittel der eBook-Bestseller.

Der mittlere Preis sinkt in dieser Woche etwas, auf 2,67 Euro. Das liegt vor allem an den Preisaktionen der Krimi-Autoren BC Schiller (gleich fünf Titel in den Top 100 auf 0,99 Euro gesenkt) und Volker Ferkau (zwei Titel auf 1,49 Euro). Aber auch Carina Bartsch bietet ihren Bestseller “Kirschroter Sommer” erstmals (? – jedenfalls fiel es mir zuvor nicht auf) für 2,99 Euro an.

Die Daten im einzelnen:

Das 7-Zoll-Tablet Kindle Fire HD verkauft Amazon mittlerweile nur noch zehn Euro teurer als den Kindle Paperwhite – für 139 Euro. Damit ist das Modell sogar noch 20 Euro billiger als der ältere Kindle Fire, der zudem nur acht statt 16 Gigabyte Speicherplatz mitbringt.

Angesichts der Tatsache, dass kommende Woche, nämlich am 18. Oktober, in den USA der Verkauf des neuesten Modells Kindle Fire HDX startet, könnte das darauf hindeuten, dass auch deutsche Kunden eher als erwartet in den Genuss des neuen Modells kommen.

Eine nette Überraschung kam heute per E-Mail: Amazon teilte mir mit, dass mein vorbestellter Kindle Paperwhite günstiger werde als erwartet. Es gebe da eine Preisaktion für Prime-Kunden – und da ich ebenfalls das Prime-Programm abonniert hätte, erhielte ich den neuen eReader mit 30 Euro Rabatt, also für 99 Euro.

Der neue Kindle Paperwhite legt damit für den neuen Tolino shine ordentlich vor, der am 9. Oktober vorgestellt werden soll. Und den Abstand vor Kobo vergrößert er damit ein weiteres Mal. Insofern vermutlich klug von Kobo, sich auf den Preiskampf gar nicht erst einzulassen.

Amazon hat in den USA jetzt zwei neue Tablets unter der Kindle-Dachmarke vorgestellt. Wie erwartet, besitzen die neuen Modelle höher aufgelöste Bildschirme. Der Kindle Fire HDX 8,9″ zeigt 2560 x 1600 Punkte, der Kindle Fire HDX 1920 x 1200 Punkte bei sieben Zoll Diagonale.

Während die Bildschirmauflösungen wohl den neuen Standard darstellen werden (Googles Nexus-Tablets sind ebenso scharf), steckt die eigentliche Neuerung in der Software. Es gibt nämlich nun einen “SOS”-Knopf (Mayday-Button), über den der Fire-HDX-Besitzer einen Kundebetreuer von Amazon live per Video auf den Bildschirm holen kann.

Wer Computerspiele mag, kennt auch ihren wesentlichen Unterschied zum Buch: Die Story, die sie erzählen, verändert sich, und zwar basierend auf den Entscheidungen des Lesers der Geschichte, den man in diesem Genre Spieler nennt. Gute Computerspiele beruhen immer auf hervorragenden Geschichten – Klassiker wie Zork zeigen, dass man sogar all das grafische Beiwerk weglassen kann, wenn die Story nur fesselnd ist. Interaktive Geschichten lassen sich aber auch im Buch erzählen.

Hier bietet sich das eBook an, das eine technisch saubere und einfache Umsetzung erlaubt. Der Leser entscheidet dann per Fingertipp oder Klick, wie die Geschichte weiter geht. Wer sich je an einem interaktiven Stück versucht hat, weiß, welche Schwierigkeiten erzählerischer Art darin stecken. Immerhin muss man für jede Entscheidungs-Option die Geschichte spannend und konsistent fortsetzen. Findet man keinen Kniff, die Storyline wieder irgendwann wieder zusammenzuführen, potenziert sich die Menge zu schreibenden Textes mit jeder Entscheidungsmöglichkeit des Lesers.

Rein mit einer Textverarbeitung wie Word ist so ein Projekt kaum umzusetzen – hier geht allzuschnell die Übersicht verloren. Mit Inklewriter bietet sich dafür ein interessantes Werkzeug, das ich einem Kurztest unterzogen hatte. Die Nutzung der Website ist übrigens kostenlos, nur die Umwandlung in ein Kindle-eBook kostet einmalig zehn Dollar.

Im Vergleich zur Vorwoche hat sich diesmal erstaunlich wenig getan – neue Titel von Self Publishern finden sich kaum in Amazons Top-100-Liste. Dafür finden sich ein paar alte Bekannte wieder, etwa Andreas Adlon mit “Ausradiert”. Erneut ziehen auch gut laufende Titel ältere Bücher derselben Autoren und Autorinnen mit nach oben.

Eine der alten Bekannten, Martina Gercke, ist nach einer Preiserhöhung auf 2,99 Euro mit ihrem neuen eBook aber wieder aus den Charts verschwunden. Leider hat es auch mein “Schöner Sterben – Kleine Mordkunde für Krimifans” nur kurzzeitig ganz nach oben gebracht – Platz 97 für ein paar Stunden.

Insgesamt sind diesmal nur 46 der ersten 100 Titel verlagsunabhängig enstanden – die absolute Mehrheit haben Self Publisher also diesmal verfehlt. Aber was in Bayern für den Wahlsieg reicht… Der mittlere Preis liegt bei 2,58 Euro.

Die Daten im einzelnen:

Mit der Einführung von Kindle MatchBook überträgt Amazon das Autorip-Prinzip seines MP3-Marktplatzes auf Bücher: Ein Kunde, der ein gedrucktes Buch gekauft hat, bekommt kostengünstig die digitale Version dazu. Nicht andersherum übrigens – und MatchBook ist derzeit nur in den USA verfügbar.

Doch auch deutsche KDP-Nutzer bekommen die Teilnahme an dem Programm bereits angeboten. Die Umsetzung ist denkbar einfach: Unter “Rechte, Tantieme und Preise” braucht der Autor nur ein Häkchen zu setzen und einen Preis zwischen 0 Cent und 2,99 Dollar festzulegen. Amazon zeigt dann sofort die pro Verkauf anfallende Tantieme an.

Die Umsetzung von MatchBook in KDP ist vorbildlich einfach gelöst

Die Teilnahme an Kindle MatchBook ist grundsätzlich für jeden bei KDP eingestellten Titel möglich. Das eBook muss nicht bei KDP Select angemeldet sein – Sie können Ihr eBook also auch über andere Anbieter verkaufen. Es muss nicht einmal eine gedruckte Ausgabe existieren. Falls keine gedruckte Version mit dem eBook verknüpft ist, hat Kindle MatchBook keinerlei praktische Auswirkungen, da nur bei der gedruckten Version auf das Vorhandensein einer günstigen Digital-Ausgabe hingewiesen wird.

Der Nutzen von Kindle MatchBook

Wer nur in deutscher Sprache publiziert, für den ist MatchBook derzeit natürlich noch beinahe irrelevant, weil es nur auf Amazon.com angezeigt wird. Deshalb müssen Sie sich auch (noch) keine Gedanken um die Preisbindung machen. Die gilt in den USA ja nicht. Beinahe – weil man sich als Autor natürlich schon überlegen sollte, was das Feature für das eigene Schaffen bedeutet, falls Amazon es auch hierzulande einführt.