Erfolg zieht Erfolg nach – der Grundsatz gilt auch in den Top 100. Beispiele wie Hanni Münzer mit ihrer Seelenfischer-Reihe oder Hannah Kaiser mit der “Verlockung” platzieren auch Neuerscheinungen erfolgreich in den Charts. Und diese holen dann auch die Vorgänger-Bücher wieder mit nach oben. Volker Ferkau verkauft in dieser Woche einen bisher nur vorbestellbaren Krimi ohne jegliche Bewertungen (klar) erfolgreich unter die besten 100 Titel. Seit letzter Woche wissen wir ja nun, wie das via KDP funktioniert.

Der Durchschnittspreis aller in den Charts vertreten Indie-eBooks liegt diesmal bei rekordverdächtigen 2,71 Euro – das liegt vor allem daran, dass einige Top-Autoren sich nun sogar Preise von 3,99 Euro trauen, und zwar regelmäßig. Natürlich haben Self Publisher auch diesmal wieder die absolute Mehrheit; 51 der 100 meistverkauften Titel kommen nicht von einem Verlag. Und da ist AmazonCrossing nicht mitgerechnet.

Die Daten im einzelnen:

In den Indie-Charts dieser Woche hat es eine ganze Reihe Änderungen gegeben. So sind Platz zwei und drei völlig neu eingestiegen. Doch auch eine alte Bekannte ist wieder unter den Top 100 bei Amazon: Martina Gercke, wir erinnern uns da gewisser Plagiatsprobleme, hat einen Glücksstern mit Schwips und auch ihr Buch so genannt.

Ungewöhnlich für Self Publisher: Hanni Münzer (Seelenfischer-Reihe) hat für ihren neuen Titel sogar ein Vorveröffentlichungs-Datum bekommen. Das eBook startet erst am 30. August und ist trotzdem schon auf Platz 91.

Ebenfalls ungewohnt: ein eBook ganz ohne Cover, das es in die Top 100 geschafft hat. Das gesteht man sonst nur Dan Brown zu – doch auch der fünfte Band von “Fly me to the moon” hat offenbar genug Fans, die auch ohne Titelbild zugreifen. Ansonsten bleibt das Bild gewohnt stark für Indies: 52 von 100 sind selbst publiziert.

Alle Daten finden Sie hier:

In Amazons Top 100 machen sich in dieser Woche mit 53 Prozent erneut die unabhängigen Autoren breit  – diesmal allerdings dank einer Werbeaktion des Anbieters. Alle dort gelisteten eBooks bevölkern nun auch die Top 100, selbst das mit 3,99 Euro teuerste Werk hat es geschafft. Daran ist Amazons großer Einfluss auf die Marktgestaltung gut zu erkennen – ob das nun gefällt oder nicht.

Durch die Aktion fällt der mittlere Preis der eBooks leicht auf 2,31 Euro, die Quote der Amazon-exklusiven Titel (alle Teilnehmer der Aktion sind in KDP Select) steigt auf 34.

Alle Daten finden Sie hier:

Es kann ganz unterschiedliche Motive geben, den eigenen Namen nicht auf dem Cover eines Buches lesen zu wollen – vielleicht ist die erzählte Geschichte zu privat, der von den Eltern gewählte Name klingt auf einem Thriller nicht cool genug, das Genre (Erotik?) heikel oder neugierige Leser sollen nicht mal eben an der Haustür klingeln können. Die Lösung dafür scheint auf den ersten Blick klar: ein Pseudonym muss her.

Tatsächlich ist die Nutzung eines Pseudonyms auf den ersten Blick kein Problem. Amazon ermöglicht das ebenso wie alle eBook-Distributoren. Bei Amazons Authorcentral lässt sich sogar problemlos für das Pseudonym ein separates Profil anlegen. Der Teufel steckt jedoch wie immer im Detail.

Handelt es sich um ein weiches Pseudonym, darf der Leser also mit mehr oder weniger Recherche erfahren, welcher Mensch tatsächlich dahinter steckt, ist alles halb so schlimm. Schwieriger wird es, wenn der eigene Name auf keinen Fall auftauchen darf. Das sieht der Gesetzgeber nämlich nicht gern: Er fordert sowohl für gewerblich genutzte Webseiten (dazu zählen Websites für ein eigenes Buch selbstverständlich, aber auch eine Facebook-Seite) als auch für Bücher und eBooks ein Impressum. Und dieses braucht regelmäßig, wie es heißt, eine ladungsfähige Anschrift.

Die Charts unabhängiger Autoren hat in dieser Woche besonders viele Neueinsteiger zu vermelden. Dabei handelt es sich jeweils um Nachfolgetitel bereits erfolgreicher Autoren wie BC Schiller, Kera Jung oder Carina Bartsch.

Der Anteil unabhängig verlegter eBooks liegt mit 48 von 100 leicht über dem Niveau der Vorwoche, der mittlere Preis ist mit 2,48 Euro nahezu konstant geblieben. Immer noch sind 29 der 100 Top-Titel nur bei Amazon erhältlich.

Die Daten im einzelnen:

Der dritte Teil der gemeinsam von buchreport und selfpublisherbibel.de durchgeführten Umfrage unter Dienstleistern befasst sich mit den oft intransparenten Honorarmodellen, dem Problem (?) des eBook-Mülls, Verlags-Self-Publishing-Konzepten und dem Verhältnis von Print und eBook.

7. Frage: Derzeit erschwert eine Vielzahl von Honorarmodellen Autoren die Wahl des passenden Anbieters. Sehen Sie da Abhilfe?

Monsenstein & Vannerdat: Da wird sich auf Dauer wahrscheinlich irgendeine Lösung durchsetzen. Vielleicht wird es auch mehrere Varianten geben, aber es wird Standards geben, da bin ich sicher. Es formt sich derzeit halt alles noch. Es ist meiner Ansicht nach nur eine Frage der Zeit. Wir zahlen unseren Autoren bei den E-Books beispielsweise 70% des Verlagsumsatzes.

Beam: Nein, eher nicht.

Mein-Bestseller: Eigentlich sehe ich da nicht das wirkliche Problem. Der Autor möchte Bücher verkaufen zu einem marktgerechten Preis. Die Honorar-Modelle sind oft vergleichbar. Autoren bekommen anteilig eine Provision per verkauftes Buch. Das bieten derzeit alle Plattforme an. Außerdem bestimmen die Autoren den eigenen Buchpreis und bestimmen damit ihr eigenes Honorar. Ein Vergleich ist dementsprechend nicht einfach. Einen reinen Honorarvergleich macht auch keinen Sinn, denn man vergleicht Äpfel mit Birnen. Ob ein Buch verkauft wird, hängt auch nur bedingt vom Honorar des Autors ab. Entscheidet aus meiner Sicht sind Funktionalität, Nutzerfreundlichkeit, Vermarktungsmöglichkeiten und Support. Diesen Vergleich könnte man einfach machen. Wir wären gerne bereit an einer Untersuchung teil zu nehmen, wobei z.B. folgende Sachen berücksichtigt werden:

Amazon hat ein paar Verlagstitel aus den eBook-Charts geworfen – für Self Publisher ist das bisher keine schlechte Nachricht. Denn in den Top 100 dominieren umso mehr die Bücher unabhängiger Autoren. Diesmal sind 53 Titel im Eigenverlag erschienen. Der Rekord vom 30. Juni ist damit also eingestellt. Acht Neueinsteiger und zwei Wiedereinsteiger sind dabei. Der Durchschnittspreis sinkt leicht auf 2,47 Euro. Der Anteil nur bei Amazon erhältlicher Titel steigt leicht auf 38.

Während die deutsche ISBN-Agentur ohne Gewerbeanmeldung als Verlag nur teure Einzel-ISBNs verkauft, ist die US-Agentur Bowker ein ganzes Stück weiter. Nicht nur, dass dort jeder ISBNs auch in kleineren und größeren Paketen kaufen kann – mit dem Angebot Selfpublishedauthor.com wendet man sich auch direkt an unabhängige Autoren. Manche dieser Dienste übernimmt der Anbieter selbst, andere in Kooperation mit Drittanbietern. Offeriert werden derzeit:

  • ISBNs (das Kerngeschäft, 1000 Stück für 1000 Dollar)
  • eBook-Umwandlung ab 139 Dollar (gibts hier günstiger)
  • Barcodes (aus der ISBN generiert, für das Print-Backcover)
  • Blick-ins-Buch-Widget (120 Dollar, ähnlich wie bei Amazon, bietet in Deutschland z.B. Book2look günstiger an)
  • QR-Codes (aus der ISBN generiert, 25 Dollar, gibts anderswo kostenlos)
  • Android-App (wandelt das eBook in eine App um, die bei Google und Amazon verkauft wird, Kosten: einmalig 299 Dollar plus 50 Dollar/Jahr, Honoraranteil 50%)

Ausnahmsweise nicht am Sonntag-, sondern am Montagabend das wöchentliche Update der selbst publizierten Bestseller bei Amazon. Im Vergleich zur Vorwoche hat sich einiges an Bewegung ergeben – Titel, die lange unter den ersten 100 waren, sind abgestiegen, dafür sind andere erneut eingestiegen (immerhin 12 sind letzte Woche nicht in der Liste gewesen). Auffällig ist die zunehmende Häufung der 99-Cent-Titel. Der Sonderpreis wird allmählich zum beliebten Werbeinstrument – mit dem Nachteil, dass sich dieses Werkzeug vielleicht bald abgenutzt haben wird. Mehr als die Hälfte (24) der Indie-Titel kostet diese Woche wemiger als einen Euro! Der Durchschnittspreis ist diesmal auf 2,09 Euro gesunken – von 2,37 Euro in der Vorwoche.

Die Quote der Self-Publisher-Titel hat sich nicht verändert: 45 von 100, also knapp die Hälfte, sind keinem Verlag zuzuordnen. Die Nummer 1 hat sich allerdings seit langem wieder einmal ein Verlagstitel erobert, der neue Dan Brown nämlich.