Welchen Anteil haben die einzelnen Distributoren am deutschen eBook-Markt? Die Frage ist schwer zu beantworten. Zwar müssten die Firmen stets sagen können, wieviele eBooks sie bereits ausgeliefert haben. Aber ist die Gesamtzahl aller in den Handel gebrachten Titel wirklich aussagekräftig? Vielleicht gibt es ja eine interessantere Zahl: Wieviele Titel sind jeweils von den einzelnen Distributoren bei Amazon platziert?

Diese Zahl ist interessanter, finde ich, weil es sich dabei um aktiv von ihren Autorinnen und Autoren betreute Titel handelt. Mit ein bisschen Marketing sollte es immer möglich sein, ein Buch so weit bekanntzumachen, dass es zumindest ab und zu gekauft wird und damit ein Ranking bekommt und auch behält. Dadurch taucht es dann auch in meiner Amazon-Datenbank auf.

Es gibt viel zu sagen zu Vorteilen, Problemen und Wünschen. Spannende Meinungen, finde ich! Es lohnt sich, bis zum Schluss durchzuhalten. Leider hatten nicht alle Teilnehmer-Meinungen Platz. Im eBook zur Studie wird man aber alles lesen können. Den ersten Teil der Leser-Meinungen finden Sie hier.

  • Das größte Problem ist der gigantische Strom schlechter Texte, die den Markt dominieren.
  • Ein Problem sehe ich derzeit nicht. Anfangs waren da viele sehr schlechte Indie-eBooks, aber ich habe das Gefühl, dass Bücher mit schlechter Qualität rückläufig sind. Der größte Vorteil ist, dass wir jetzt nicht mehr den Verlagen hinterherrennen müssen, die doch lieber zu einem Großteil ausländische Lizenzen aufkaufen.
  • Die größte Chance ist die Freiheit des SP-Buchmarkts und damit die basisdemokratische Bedienbarkeit der jeweiligen Interessen – sei es wechselnde Trends oder auch Special-Interest-Themen, für die es keinen Verlag aber wohl eine ökologische Nische gibt.
  • Wunsch: Senkung der Umsatzsteuer für E-Books auf 7 %, Durchsetzbarkeit höherer Preise, Anerkennung durch die Buchbranche
  • Man könnte auch sagen: Für die, die es können ist der größte Vorteil der, dass sie alles selbst machen dürfen (Cover, Satz, Lektorat, Werbung). Für die, die es nicht können ist genau das der größte Nachteil.
  • Ich würde mir wünschen, dass es in großen Buchläden wie selbstverständlich auch ein Regal für Indie-Autoren, Selfpublisher und regionale Schriftsteller gäbe.
  • Das größte Problem ist, dass neue Autoren von sogenannten Spezialisten immer wieder verunsichert werden. Und das viele Online-Händler keine eigenen Plattformen haben, um eben die Werke hochzuladen. Amazon hat es vorgemacht, wieso kann z.B. Thalia nicht nachziehen? Ein weiteres Problem, welches ich als ebenso groß sehe ist im Moment noch, dass zu viele EBooks auf dem Markt sind, die voller Schreibfehler sind und zudem auch noch zu teuer sind. Aber das denke ich wird der Markt früher oder später korrigieren.
  • Ich persönlich wünsche mir mehr Offenheit im Bereich Erotik, besonders was die speziellere Erotik wie Gay, SM oder Ähnliches angeht.
  • Wunsch: günstige Möglichkeit in den stat. Buchhandel zu gelangen (“Wohlfühl-Paket” => ISBN, VLB, günstiger Druck, Verteilung etc. aus einer Hand)
  • Das größte Problem: Ein geteilte Leserschaft – bei den Lesern von Self-Publisher-Büchern überwiegt das weniger gebildete Publikum; das gebildete Publikum tendiert in der Mehrheit dazu, Self-Publisher und den dazugehörigen Markt (Amazon) abzulehnen. Was dazu führt, dass die Mehrheit der erfolgreichen Self-Publisher-Bücher eine weniger gebildete Leserschaft bedient, daher meist seicht ist und die Vorurteile der gebildeten Leserschaft bestätigt – nämlich dass da nichts Gescheites dabei ist. Was dazu führt, dass Self-Publisher, die mit ein bisschen Anspruch an die Sache herangehen oder sich gar für Literaten halten, schlechte Karten haben, ihr Publikum zu finden.
  • Was ich mir wünsche: Dass der traditionelle Buchmarkt und der neue Indie-Markt keine zwei Welten bilden, sondern dass alle alles lesen. Und Indie-Bücher in die Buchhandlungen gelangen.
  • Self Publishings steckt noch in den Kinderschuhen und wird auch dementsprechend behandelt. Verlage und Leser tuen sich mit Self Publishings schwer. Leider! Dadurch bleiben viele lesenswerte Stoffe ungelesen. Der Leser lässt sich leider noch zu viel Schrott von den großen Verlagen vor die Nase setzen, als den meist viel naher an der Realität geschriebenen Geschichten, Biographien oder ähnlichen zu folgen.

Nachdem sich der erste Teil der Studie zum Stand des Self Publshing in Deutschland vor allem mit den grundsätzlichen Motiven der Autoren befasste, geht es in diesem Teil um ihre Vorgehensweise. Was geben sie für Veröffentlichungen aus, welche Kriterien sind ihnen bei der Wahl ihrer Self-Publishing-Dienstleister wichtig?

Würden Sie gern bei einem Verlag veröffentlichen? | Create Infographics
Self Publisher haben nichts gegen Verlage. Mehr als drei Viertel würden einen Verlagsvertrag unterschreiben, wenn die Bedingungen stimmen. Weiter vorn haben wir gesehen, dass nicht das große Geld lockt: Freiheit und Kontrolle sollten drin sein. Das hat sich auch gegenüber 2013 kaum geändert.