Nachdem der erste Teil meiner Auswertung zum Self Publishing 2013 so gut ankam, habe ich meine Top-1000-Datenbank noch einmal nach interessanten Zahlen durchforstet. Das Faszinierende an so einem Berg Zahlen ist ja, dass die Datenmenge allein zunächst überhaupt nichts sagt. Stellt man aber die richtigen Fragen, ergeben sich neue Erkenntnisse.

Das bestbewertete eBook bei Amazon.de kommt von Halo Summers und heißt Feuersang und Schattentraum. Es liegt – bei einer großen Anzahl an Rezensionen – am nächsten an der magischen 5.0-Grenze.

Der subjektive Verdacht, dass mit zunehmendem Erfolg auch der Anteil der Neider wächst, die schlechte Rezensionen verteilen, bestätigt sich zumindest in der Statistik nicht. Tatsächlich wächst mit steigendem Charterfolg die mittlere Bewertung eines eBooks sogar leicht von 4,23 für die Top 1000 über 4,26 für die Top 100 auf 4,35 für die Top 10. Die Neider sind also wohl gegen die zufriedenen Leser in der Unterzahl.

Lässt sich aus der Vergangenheit die Zukunft vorhersagen? Das ist das große Thema von “Big Data“: Unternehmen weltweit versuchen, Muster in großen Datenmengen zu finden, um daraus Vorhersagen zu konstruieren.

Unsere Amazon-Top-1000 sammeln nun schon seit Monaten genau das: große Datenmengen; Informationen über Bücher, die sich zahlenmäßig erfassen lassen. Hier geht es nicht um die Qualität des Inhalts, des Covers oder der Klappentexte, sondern um all das, was der Computer erkennen und messen kann. Bei uns sind das natürlich die tagesaktuellen Rankings, aber auch Faktoren wie Preis, Kategorien, Autor, Verfügbarkeit in der Leihbücherei, Vorhandensein von DRM (Kopierschutz), Anzahl der Leser-Rezensionen und der Mittelwert der Bewertungen.

Insgesamt etwa 150.000 Datensätze sind auf diese Weise zusammengekommen, die wir nun mathematisch analysiert haben. Daraus ist ein Modell entstanden, das mit bemerkenswerter Genauigkeit künftige Platzierungen vorhersagen kann. Wir sind gerade dabei, das in die Top 1000 zu integrieren. Die Genauigkeit der Vorhersage für den kommenden Tag liegt dabei bei:

eBook-Skeptiker haben in Deutschland noch immer die absolute Mehrheit: Rund 60 Prozent der Deutschen wollen auch in Zukunft lieber gedruckte Bücher lesen. Das ergab eine Umfrage, die der Branchenverband Bitkom passend zur Frankfurter Buchmesse in deutschen Haushalten durchführen ließ. Dabei fanden die Auswerter einige interessante Ergebnisse:

  • Drei Viertel aller Befragten lesen Bücher, 21 Prozent lesen eBooks. Männer und Frauen unterscheiden sich dabei nicht, die meisten eBook-Nutzer sind zwischen 30 und 49.
  • eBook-Skeptiker mögen vor allem die Haptik von Papier (48%). Zudem meinen sie, dass ihnen eReader-Preise zu hoch sind (47%) und dass sie nicht auf einem Bildschirm lesen wollen (43%). “Viele unterschiedliche Formate” sehen sie hingegen nicht als Problem (12%). Die über 65-Jährigen jedoch stört vor allem, dass der eBook-Kauf Internet-Zugang erfordert.
  • 72 Prozent der Nicht-eBook-Leser wollen auf keinen Fall umsteigen.
  • eBook-Leser lesen vor allem deshalb digital, weil neuer Lesestoff immer griffbereit und schnell verfügbar ist.
  • Als wichtigste Funktion von eReadern wird das digitale Lesezeichen genutzt (72%). Wörterbücher nutzen immerhin 12%.
Warum und wie werden eBooks gelesen?

Ein gutes Motiv für Self Publishing? 33 Prozent der deutschsprachigen Autoren sind mit ihrem Verlag unzufrieden – das ergab eine Umfrage, die Autorenverbände in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter ihren Mitgliedern durchgeführt haben. Abgesehen davon, dass damit die große Mehrheit der insgesamt über 1200 Befragten zufrieden oder sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit ist, finden sich in der Auswertung noch weitere interessante Zahlen.

Die Zufriedenheit lässt sich zum Beispiel 1:1 auch auf die Vertragsbedingungen übertragen. Ganze 34% der deutschen Umfrageteilnehmer hätten gern andere Verträge. Mit der inhaltlich-kreativen Zusammenarbeit sind hierzulande 37 Prozent unzufrieden.