Spannende Neuigkeiten kommen von der Tolino-Allianz: Dem eBookhändler-Verband ist es gelungen, nun auch die Mayersche und Osiander einzubinden. Bei beiden Unternehmen handelt es sich um lokal recht starke Buchhändler mit 40 beziehungsweise 34 Fillialen in NRW respektive Süddeutschland, die bisher auf eine Kooperation mit PocketBook gesetzt haben. Sie bieten nun die Tolino-eReader exklusiv an. Insgesamt sind damit 1800 der 6000 Buchgeschäfte in Deutschland Teil der Tolino-Allianz.

Die Pressemitteilung zitiert übrigens noch eine andere interessante Tatsache: Neun Selfpublisher haben es demnach bisher in die Top 100 von Tolino geschafft.

Auf Tolino.de und in den Shops der angeschlossenen Buchhändler gibt es nun auch eine eigene Tolino-Bestseller-Liste, wie Lesen.net meldet. Die Umsetzung zeigt, welche Schwierigkeiten ein solcher Verbund überwinden muss, dessen Mitglieder ja eigentlich Konkurrenten sind. So kann man die 20 Bestseller auf Tolino.de nicht anklicken und kaufen. Stattdessen klickt man zunächst auf die Chart-Seite “seines” Händlers. Dort allerdings sehen die Charts dann teilweise wieder etwas anders aus. Bei Thalia.de etwa gab es Veränderungen bei den Plätzen 19 und 20.

Von Johannes Zum Winkel (XTME) kommt eine neue eBook-Marketing-Seite: die eBookBiene kümmert sich speziell um reduzierte oder kostenlose eBooks in den verschiedenen Tolino-Shops. Die Bücher werden in Form von Tipps vorgestellt und sind nach Genre kategorisiert. Werbe-Konditionen zeigt die Seite (noch) nicht – am besten beim Betreiber erfragen.

Der allerletzte Teil unserer Frage- und Wunschrune befasst sich mit den Firmen im eBook-Markt. Was sollte Amazon besser machen, wo drückt bei Tolino der Schuh? Wo brauchen Selfpublisher Hilfe, wo wollen sie Gleichberechtigung?

Amazon Publishing sollte man unter die Lupe nehmen. Die kaufen ja alles auf, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Gibt es bald überhaupt noch erfolgreiche Indies?
Tolino ist wie die Telekom.
eBooks von Self-Publishern sollten weiterhin gleichberechtig neben Verlagsbüchern gelistet werden. Der Leser sollte unbeeinflusst selbst entscheiden können, was ihn interessiert. Die Such-Mechanismen der Shops sollten transparent und gerecht sein, z.B. durch gesetzliche Vorgaben.
Tolino sollte zu Potte kommen, sodass es tatsächlich eine weitere Option ist. Momentan steckt es ja noch in der Beta-Phase und die angegliederten Shops gehen mit den SP-Titeln unterschiedlich um. Das sollte unbedingt vereinheitlicht werden.
Amazon sollte endlich feste Beträge für KOLL und KU einführen und die Teilnahme an KOLL und KU nicht von der Exklusivität abhängig machen.

Ab August erweitert Tolino Media das Dienstleistungsangebot. Geboten werden laut Website zu “fairen Konditionen”:

Textgutachten, Lektorat, Korrektorat
Titelprüfung / Titelschutzanzeige
Satz & Layout
Umschlaggestaltung
eBook-Konvertierung
Print on Demand
Dienste rund um Website & Social Media
Ausführender ist dabei die Münchner Agentur Medialike. Dienstleistungen sind offenbar “in”. Zur Leipziger Buchmesse hatte BoD ebenfalls derartige Pakete angekündigt. Die Frage ist allerdings, ob sie sinnvoll sind.

Seit gut einer Woche ist Tolino Media nun online. Die Plattform ist einigermaßen holprig gestartet: bei manchen Nutzern tauchte der komplette Text des eBooks in der Leseprobe auf, andere können auch valide ePub-eBooks nicht hochladen. Bei meinen eigenen Tests hat alles geklappt. Aber diese Anlaufprobleme sind normal bei einer komplett neuen Software.

Inzwischen sind nun aber auch die ersten Titel bei den Anbietern online – und hier sind ein paar Trends zu beobachten, die in die falsche Richtung gehen. Deshalb hier ein kurzer Check, welcher Händler die Titel wie anbietet:

Buch.de: Eigene Kategorie “Self-Publishing”, in der die Titel nach nicht erkennbarem System geordnet sind. Die Bücher landen aber auch in den normalen Kategorien. Und: ein Special (siehe unten).
Buecher.de: Rotierendes Banner in der Kategorie “eBooks” mit den “eBook Indies”, Klick dort führt allerdings zu “The requested URL /go//page/list_id/44323/ was not found on this server.” Gute Platzierung für einen SP-Titel.

Es ist so weit: Wie am 10. März erstmals hier angekündigt, starten die in der Tolino-Initiative kooperierenden deutschen Buchhändler jetzt ihr eigenes Selfpublishing-Portal. Das Projekt hat die selbst gestellte Deadline (“Ende April”) damit gerade noch eingehalten. Das Portal ist unter www.tolino-media.de verfügbar. Die Registrierung ist kostenlos; derzeit werden allerdings nur Autoren aus Deutschland, der Schweiz und allen EU-Ländern für den Vertrieb zugelassen.

Ein kurzer Blick auf die Oberfläche zeigt, dass die Bedienung unkompliziert ist. Manuskripte werden als DOC, DOCX (Word) und ePub entgegen genommen. Das Cover muss mindestens 1600 Pixel breit sein; einen Online-Coverdesigner gibt es noch nicht.

Ab Ende April wird es so weit sein: Die deutschen Tolino-Händler rund um Thalia, Weltbild, Hugendubel, Libri und so weiter starten ihr eigenes Selfpublishing-Portal. Autoren können auf der neuen, von Tolino Media (ehemals Pubbles) betriebenen Plattform ihre eBooks direkt hochladen, und zwar entweder als ePub oder im Word-Format.

Bei den Auszahlungen orientiert sich der neue Anbieter an der weltweiten Konkurrenz: 70 Prozent vom Netto sollen Standard sein – allerdings zunächst begrenzt bis zum 31. Januar 2016. Die Plattform selbst wird beim Start vielen Selfpublishern bereits bekannt vorkommen, denn sie ist dann auch anderswo im Einsatz. Der Veröffentlichungsprozess ist unkompliziert.
Bei den Auszahlungen orientiert sich der neue Anbieter an der weltweiten Konkurrenz: 70 Prozent vom Netto sollen Standard sein. Die Plattform selbst wird vielen Selfpublishern bereits bekannt vorkommen, denn sie ist auch anderswo im Einsatz. Um im Wettbewerb um Exklusiv-Autoren mithalten zu können, will Selfpublishing by Tolino auf die Kraft der dem System angeschlossenen lokalen Buchhandlungen setzen – hier könnte es für gut verkaufende Autoren Sonder-Präsentationen geben, die tatsächlich Sichtbarkeit im Buchhandel erzeugen.

Mit der Firma Draft2Digital wird ein bisher nur im englischen Sprachraum bekannter eBook-Distributor für deutsche Selfpublisher interessant – denn das US-Unternehmen hat offenbar einen wirklich guten Deal mit der Tolino-Plattform ausgehandelt. Autoren erhalten dort rund 60 Prozent des Nettopreises eines über Tolino oder Apple verkauften eBooks. Bei Tolino ist das mehr als bei allen anderen Distributoren, nämlich 49 Cent bei einem Verkaufspreis von 99 Cent, 1,51 Euro bei 2,99 Euro Verkaufspreis und 6 Euro bei 11,99 Euro eBook-Preis.