Werkstattbericht: Aus dem Alltag eines Autors (dieses Autors)

“Wie schaffst du denn das alles”? Diese Frage bekomme ich ab und zu von Kollegen gestellt – vermutlich, weil ich als Journalist, Autor und Blogger so einige Baustellen habe. Tatsächlich ist das alles nur eine Frage von Organisation und Disziplin. Dabei hilft mir sehr, dass mir Spaß macht, was ich tue – das erleichtert die Motivation enorm.

Aber natürlich gibt es auch immer Tätigkeiten, auf die ich gerade oder prinzipiell keine Lust habe. Ich tendiere dabei durchaus zum Prokrastinieren. Die Steuererklärung für 2015 wartet zum Beispiel noch auf mich. Was mir hierbei hilft, ist ein gewisser Druck von außen: Ich weiß ganz sicher, dass das Finanzamt mir aufs Dach steigt, wenn ich die Umsatzsteuer-Voranmeldung nicht fristgemäß erledige. Also muss ich sie zum Zehnten fertig haben, koste es, was es wolle.

Solche Termine setze ich mir gern auch bei eigenen Projekten. Wenn ich zum Beispiel ein neues Buch verfasse, machen Recherche und Schreiben Spaß, was danach folgt weniger. Also setze ich einen Veröffentlichungstermin, den ich nicht überziehen darf.

So sieht eine Woche derzeit bei mir aus:

  • Montag: Vormittags auswärtiger Besprechungstermin. Am Nachmittag Kolumne “Mattings Warentest” für FOCUS verfassen und Video drehen. Danach Themen für Telepolis recherchieren.
  • Dienstag: Kursdreh (5 Lektionen). Mittagspause. Zwei Texte für die Selfpublisherbibel schreiben, einen für die Trainerbibel.
  • Mittwoch: Kursdreh (5 Lektionen). Mittagspause. Einen Text für die Selfpublisherbibel schreiben. Telepolis-Artikel schreiben.
  • Donnerstag: Vormittags Roman fortsetzen (mind. 9000 Zeichen) und bei Fortschrift.net posten (zwei Teile à 4500 Zeichen). Nachmittags einen Text für die Selfpublisherbibel schreiben.
  • Freitag: Vormittags Roman fortsetzen (mind. 9000 Zeichen) und bei Fortschrift.net posten (zwei Teile à 4500 Zeichen). Mittagspause. Dann einen Text für die Selfpublisherbibel schreiben.

In jedem zweiten Monat koordiniere ich die deutsche Übersetzung der Zeitschrift SPACE (und übersetze auch selbst). Dann ersetze ich zwei Wochen lang die Vormittags-Blöcke von Dienstag und Mittwoch durch Übersetzung / Redaktion.

Zwischendurch kommen dann noch dazu: Fragen bei der Selfpublisherbibel, in der Selfpublishing-Gruppe und der Dozentengruppe sowie in den Udemy-Kursen beantworten. Eingetroffene Bestellungen über eBook-Vermarkten.de bearbeiten. Generell E-Mails lesen und beantworten.

Damit all das auch funktioniert, kann ich nicht darauf warten, dass mich die berühmte Muse küsst. Ich muss als Autor, der vom Schreiben lebt, in der Lage sein, mich hinzusetzen und einen guten Text zu verfassen. Das funktioniert – mit etwas Übung (und ich schreibe ja schon seit 25 Jahren, die Übung ist also da). Wichtig ist, einfach anzufangen. Vielleicht ist der erste Satz noch nicht optimal. Sportler müssen sich ja auch erst einlaufen. Aber spätestens beim zweiten Absatz läuft es dann.