Zunehmende Professionalisierung: Ergebnisse der BoD-Selfpublishing-Umfrage

Creative team; Flat design

3230 Autoren in acht europäischen Ländern haben in Monatsfrist die Fragen beantwortet, die der Selfpublishing-Dienstleister BoD ihnen gestellt hat. Die Ergebnisse hat das Unternehmen nun vorgestellt. Mit ihrer Hilfe lassen sich, sagt die Auswertung, die Self Publisher in zwei Gruppen aufteilen. “Aufklärer und Vermittler” (57%) wollen Wissen und Erfahrungen vermitteln, veröffentlichen Print, sind eher männlich und älter und machen alles selbst. “Unterhalter” (43%) hingegen wollen unterhalten und sich entfalten. Sie sind eher weiblich und jünger, veröffentlichen E-Books und bezahlen Dritte für Dienstleistungen.

Einige weitere interessante Trends:

  • Warum schreiben AutorInnen? 79 % wollen sich entfalten, 78 % die LeserInnen unterhalten. Ums Geld geht es weniger als der Hälfte. Außer in Spanien – dort wollen zwei Drittel Geld verdienen.
  • Beliebteste Genres: Romane & Erzählungen (40%), Fach- und Sachbücher (33%). Krimis, Liebesromane und erotische Titel werden am ehesten zum Geld verdienen geschrieben. In Spanien ist der Anteil der “erotischen Literatur” mit 10% am höchsten, insgesamt liegt er nur bei 5%.
  • Je älter die Autoren, desto älter sind auch deren Zielleser.  Autorinnen schreiben eher für eine jüngere Leserzielgruppe.
  • AutorInnen veröffentlichen ihre Bücher im Self- Publishing überwiegend gleichzeitig als Printbuch und E-Book. Dieser Trend ist in Deutschland am stärksten.
  • Im internationalen Vergleich sind Blogs, Webseiten und Facebook die beliebtesten Plattformen für das Community Building zu einem bestimmten Thema. In Frankreich, Spanien und Schweden wird zusätzlich Instagram häufig genutzt. Spanische Autoren sind zudem vor der ersten Buchveröffentlichung sehr aktiv auf der Schreibplattform Wattpad.
  • 41% der Befragten vernetzen sich mit anderen AutorInnen, besonders, wenn sie in den Genres Krimi, Science-Fiction, Liebesroman und Jugendbuch unterwegs sind. Vernetzte Autoren sind zufriedener und erzielen höhere Einnahmen aus ihren Buchverkäufen.
  • Jeder dritte Befragte nutzt den engen Kontakt zu den eigenen Lesern, um diese Leser insbesondere bei der Entwicklung des Inhalts aktiv in die Buchentstehung mit einzubinden.
  • Ein Drittel der Self-Publisher nutzt Blogger Relations für die Buchvermarktung und bewertet die Zusammenarbeit mit Bloggern als wichtig für den Bucherfolg. Besonders jüngere Self-Publisher sowie Autorinnen arbeiten eher aktiv mit Bloggern zusammen. Vor allem Autoren, die mehr in ihre Bucherstellung und -vermarktung investieren und die höhere Einnahmen mit ihren Buchverkäufen erzielen, arbeiten aktiver mit Bloggern zusammen.
  • Die Hälfte der Autoren nutzt Dienstleister bei der Erstellung und Gestaltung ihrer Werke. Die Zusammenarbeit mit Dritten erfolgt vor allem bei Autorinnen, jüngeren Autoren und den Genres Krimi und Thriller, Science-Fiction und Fantasy, Liebesromanen sowie Jugendbüchern. Covererstellung, Lektorat und Korrektorat sind die am häufigsten genutzten Dienstleistungen. Jeder fünfte Autor investiert mehr als 1.000 € in die Bucherstellung. Jeder zehnte Autor investiert pro Neuerscheinung mehr als 500 € in die Buchvermarktung.
  • Die Hälfte der Befragten ist zufrieden mit ihren Buchverkäufen. Dabei zeigt sich: je jünger die Autoren sind, desto zufriedener sind sie auch. 14% der befragten Autoren haben bisher im Self-Publishing mehr als 5000 € mit ihren Buchverkäufen erzielt. Die höchsten Einnahmen haben Autoren im Alter zwischen 30 und 49 Jahren.

Die kompletten Ergebnisse der Umfrage stellt BoD im PDF-Format auf seiner Website bereit.