Darf mein Protagonist folgendes denken:
Wow, dass ich so einen sitzen habe, merke ich beim Blick in den Spiegel. Mein Gegenüber blickt mich an wie Karl Dall.
Die Supermarktverkäuferin hat einen Überbiss und erinnert mich an eine Mischung aus Doris Schröder-Köpf und einem Shetlandpony.
Geht sowas oder beleidigt das die Person zu sehr?
Wie sieht es mit Begriffen wie “Jugoslawe” aus? Wird damit jemand diskriminiert, wenn z.B. eine ältere Person in meinem Roman eine andere Person mit diesem Wort beschreibt?
Der Protagonist darf alles denken. Es gibt keine verbotenen Gedanken. Der Begriff “Jugoslawe” ist einfach unsinnig und beschreibt gar nichts (außer der Staatsbürgerschaft eines Landes, das es nicht mehr gibt), den würde ich rein deshalb vermeiden.
Hallo Matthias, vielen Dank für die schnelle Antwort!
Damit wollte ich nur die Sichtweise einer betagten Figur zum Ausdruck bringen. Jene unterhält sich mit einem aus den Balkan-Staaten stammenden Hausmeister und beschreibt ihn dem Protagonisten gegenüber als Jugoslawen. Denke, wenn man den genauen Kontext kennt, wird es verständlicher, warum der Begriff verwendet wurde.
Wenn es um die Beschreibung des Äußeren geht, sieht halt ein “Jugoslawe” nicht anders aus als ein “Deutscher” oder ein “Brite”. Jugoslawien war ein Vielvölkerstaat. Darum wird jeder Lektor so eine Beschreibung streichen.