Der Verkaufsrang bei Amazon wird einig und allein von den Verkaufszahlen eines eBooks bestimmt. Richtig? Darüber waren sich jedenfalls bisher die Experten einig. Demnach spielen weder der Preis eine Rolle noch die Klicks auf eine Buchseite. Dass sich Ränge trotzdem nicht eindeutig aus den Verkaufszahlen berechnen lassen, liegt zum einen an unbekannten Variablen (wie lange spielen frühere Verkäufe eine Rolle, und welche?), zum anderen natürlich an der Konkurrenz, die ebenfalls mal mehr und mal weniger verkauft.
Ist das alles? Eine spannende Theorie stellt die amerikanische Autorin Rachel Aaron in ihrem Blog auf: Rachel glaubt aus dem Startverlauf ihres neuen Buches Hinweise darauf gefunden zu haben, dass der Amazon-Algorithmus eine weitere Komponente besitzt. Der Computer schätzt demnach aus den objektiv ablesbaren Voraussetzungen (Bewertungen, Kategorie, Preis…) ab, wo etwa ein eBook landen könnte. Dabei geht der Algorithmus stufenweise vor – etwa wie ich mir die Arbeitsweise eines Schwimmtrainers vorstelle. Wenn ein neuer Sportler zur Gruppe kommt, schaut ihn sich der Trainer an: Wie groß ist er, wie trainiert wirkt er? Dann wird der Neuling erst einmal mit ein paar anderen ins Wasser geworfen, die der Trainer für ähnlich leistungsfähig hält. Krault der Neuling seinen Kollegen davon, kommt er in die nächsthöhere Gruppe. Schwimmt er zu langsam, fällt er in eine schwächere Gruppe zurück.