Software-Tipp: Das beste Autoren-Schreibprogramm für Sie

Eine Rechnung zu stellen, einen Geschäftsbrief zu verfassen oder ein Manuskript zu schreiben, diese Arbeiten sind sich auf den ersten Blick sehr ähnlich: Der Verfasser tippt, was ihm in den Kopf kommt, und klickt am Ende auf “Drucken”. Auf den zweiten Blick sind die Anforderungen an ein Manuskript aber doch sehr speziell – das liegt einerseits an der Art des Textes, andererseits an seinem weiteren Weg. Viele Autorinnen und Autoren beginnen deshalb zwar mit Word oder OpenOffice, fragen sich aber dann, ob es nicht eine Software gibt, die sie noch besser bei ihren Aufgaben unterstützt, etwa durch:

  • Modus für ablenkungsfreies Schreiben
  • Text- und Stilanalyse (über Rechtschreibprüfung hinausgehend)
  • Hilfe bei Strukturierung der Recherche
  • Hilfe bei Strukturierung des Buches
  • eBook-Erstellung aus dem Manuskript

Das sind typische Fähigkeiten von Schreibprogrammen für Autoren, deren wichtigste Vertreter ich Ihnen im folgenden mit Vor- und Nachteilen aufzeige. Die Programme sind alphabetisch geordnet.

Papyrus Autor

Papyrus Autor wird von einer Berliner Softwareschmiede entwickelt. Seine Stärke ist die Textanalyse.

Plus:

  • Text- und Stilanalyse (inkl. Duden)
  • Figuren-Datenbank
  • Zeitleiste
  • Recherche-Datenbank
  • eBook-Export

Minus:

  • Einarbeitungskurve
  • Relativ hoher Preis

Preis: 179 Euro

Systeme: Windows, MacOS

Link: www.papyrus.de

Patchwork

Patchwork kommt aus Österreich. Sein Leistungsumfang ist in relativ kurzer Zeit enorm gewachsen. Seine Stärken liegen insbesondere in der Projektplanung.

Plus:

  • Ideen-Clustering
  • Zeitleiste
  • Figuren- und Recherche-Datenbank
  • Szenenanalyse
  • eBook-Export
  • Schreibplanung

Minus:

  • Einarbeitungskurve

Preis: 98 Euro (Duden: plus 35 Euro)

Systeme: Windows, MacOS

Linkwww.autorenprogramm.com

Scrivener

Scrivener ist weltweit eins der beliebtesten Schreibprogramme. Es ist trotz vielfältiger Funktion relativ klein und leicht geblieben.

Plus:

  • Schreibplanung
  • Figuren- und Recherche-Datenbank
  • eBook-Export
  • Störungsfreies Schreiben
  • Auch für iPhone / iPad

Minus:

  • Keine Stilanalyse
  • Keine Duden-Prüfung

Preis: $45/$45/$20

Systeme: Windows, MacOS, iOS

Link: www.literatureandlatte.com

Ulysses

Ulysses’ Besonderheiten bestehen darin, dass sich das Schreibprogramm zum einen für Texte jeder Art empfiehlt, also nicht nur für Manukripte, sondern auch für Blogeinträge, Briefe und so weiter. Zum anderen ermöglicht es wirklich orts- und geräteunabhängiges, konzentriertes Schreiben.

Plus:

  • Schreiben von überall
  • Ablenkungsfreies Schreiben
  • eBook-Export
  • Alle Textarten
  • iCloud-Support
  • WordPress-Support

Minus:

  • Keine Text- und Stilanalyse
  • Nur für MacOS

Preis: 40 Euro im Jahr (Abo)

Systeme: MacOS, iOS

Linkwww.ulyssesapp.com

yWriter

yWriter ist ein szenenbasiertes Schreibprogramm, klein und stabil. Das Programm ist nur 2 MB groß und funktioniert auch auf älterer Hardware prima.

Plus:

  • Geringe Systemanforderungen
  • Kostenlos

Minus:

  • Keine Text- und Stilanalyse
  • Keine Recherche-Datenbank

Systeme: Windows (Android + iOS in Beta)

Preis: kostenlos

Linkwww.spacejock.com/yWriter6.html

Word, OpenOffice, Softmaker Office

Auch diese Standard-Schreibprogramme sollen nicht ungenannt bleiben. Sie sind zwar nicht speziell für Autoren geschaffen, haben aber oft Ihre eigenen Vorteile.

Plus:

  • Keine Einarbeitung nötig
  • Einfacher Austausch mit Lektoren oder Setzern via DOC-Format
  • Integration mit anderen Office-Anwendungen (insb. für Sachbücher interessant)
  • Keine Zusatzkosten, da schon vorhanden
  • Problemlösungen einfacher, da Millionen andere Anwender

Minus:

  • Keine Autoren-Features

Wie wähle ich die beste Schreibsoftware für Autoren?

Da kann ich nur eine Vorgehensweise empfehlen: Testen Sie! Der eine schwört auf Papyrus, die andere liebt Scrivener. Sie müssen sich selbst eine Meinung bilden. Zu allen Schreibprogrammen gibt es kostenlose Testversionen, die Sie von den Herstellerseiten laden können. Tippen Sie darin mal los, öffnen Sie auch mal ein komplettes Manuskript, um die Performance mit einem 600-Seiten-Epos zu testen, prüfen Sie die Werkzeuge, von denen Sie sich am meisten versprechen. Und dann kaufen Sie das Programm, das Ihnen rundherum am meisten liegt. Es ist oft eine Entscheidung für’s Leben, da programmspezifische Inhalte (Zeitstrahl, Recherchen…) sich meist nicht in eine andere Software transferieren lassen, also investieren Sie entsprechend Zeit in diese Testphase.