Der Selfpublishing-Dienstleister RuckZuckBuch hat zur Frankfurter Buchmesse ein spezielles Angebot für Kinderbücher vorgestellt, das im Vergleich zu Angeboten etwa von BoD oder CreateSpace sehr günstig ist. Der Trick: RuckZuckBuch druckt nicht digital auf Bestellung, sondern im Offset-Verfahren. Das macht auch bei relativ kleinen Auflagen schon vernünftige Preise möglich, und zwar bei sehr guter Ausstattung, wie sie ein Kinderbuch braucht:

Hardcover mit Fadenheftung
vollfarbig
stärkeres Papier (160 g / Quadratmeter)
24 – 48 Seiten

In der digitalen Bücherwelt ist es einfach geworden, mit seinen Texten Geld zu verdienen. Ein Schriftsteller muss keine Druckerei mehr beauftragen, um Bücher zu verkaufen, denn das überlässt man einem eBook-Anbieter wie z.B. Amazon. Der Weg vom digitalen zum realen Produkt ist auch leicht – on demand und ohne Stress mit Büchersendungen, die auf dem Versandweg verloren gehen.

Wenn man jedoch besonders hohe Qualitätsanforderungen hat und sich in Format und Ausstattung von den On-Demand-Standards abheben möchte, sollte man eine Druckerei beauftragen. Doch wie bringt man seine Bücher dann in den Handel?

Nach dem Kindle Comic Book Creator stellt Amazon seit kurzem nun auch eine eigene Software zum Erstellen von Kinderbüchern bereit: Den kostenlosen Kindle Kids Book Creator (KKBC). Das Programm, das installiert etwa 500 Megabyte benötigt, ist komplett in deutscher Sprache lokalisiert, Sie brauchen also zumindest keine Sprachhürde zu befürchten.

Der Einstieg ist leicht: “Ein neues Kinderbuch erstellen” öffnet einen Assisten, der Sie durch den Prozess führt. Der KKBC ist kein echtes Layoutprogramm wie Indesign, und er ist auch kein universeller Converter wie Calibre. Er erfüllt schlichtweg eine einzige Aufgabe: Einer Reihe von Bildern jeweils Sprechblasen mit Text hinzuzufügen. Insofern ist er eher ein Bilderbuch-Creator, der sich generell für eBooks mit sehr hohem Bildanteil eignen sollte.

Self Publishing ist auch für Verlage spannend – so startet der Kinderbuch-Verlag Oetinger pünktlich zur Buchmesse seine Plattform Oetinger34. Dort sollen sich Autoren, Illustratoren, Lektoren und Leser treffen, um gemeinsam an neuen (Kinderbuch-)Projekten zu arbeiten.

Obwohl offenbar von Self-Publishing-Projekten wie Booktrope inspiriert, will man sich bewusst davon abgrenzen. Die beteiligten Lektoren werden etwa als “Junior-Lektoren” disqualifiziert, eine eher unglückliche Bezeichnung, die “richtige” Lektoren im Grunde ausschließt. Im Interview mit dem Börsenblatt gibt Verleger Till Weitendorf die Richtung vor: Man wolle “das Beste aus dem klasschen Verlagswesen mit den Möglichkeiten des digitalen Publizierens zusammenführen”.