David Gaughran kennen Kindle-Autoren über seinen Marketing-Ratgeber “Let’s Get Digital”. Joanna Penn ist den Lesern der Selfpublisherbibel ebenfalls schon als Autorin und Marketing-Spezialistin bekannt. Sean Platt und Johnny B. Truant kannte ich noch nicht; ihr gemeinsames Buch “Write. Publish. Repeat” ist aber in den USA bekannt und hat sehr gute Kritiken. Nun haben sich alle drei zusammengetan und ein “Indie Author Power Pack” zusammengestellt. Es enthält die drei wichtigsten eBooks der drei Autoren zum Bundle-Preis von 0,89 Cent und ist ab sofort vorbestellbar.
Die Idee dahinter – abgesehen davon, Autoren mit wertvollen Tipps zu helfen: Ruhm und Ehre, in diesem Fall ein Platz auf der Bestsellerliste der New York Times. Was man dazu braucht? Natürlich jede Menge Verkäufe und ein bisschen Glück. Gaughran & Co. hoffen, dass der bald startende NaNoWriMo ihre Verkäufe ein bisschen beflügelt. Bisher sind verlagsunabhängige Publikationen auf der NYT-Bestsellerliste noch nicht Alltag – die US-Kollegen wollen deshalb zeigen, dass es funktioniert.

Es war zwar gar nicht so geplant, doch meine “Mordkunde” (Schöner Sterben – Kleine Mordkunde für Krimifans) wird auch gern von Krimi- und Thriller-Autoren gekauft. Deshalb erlaube ich mir hier mal als Autoren-Tipp einen Hinweis auf den Nachfolger: Seit kurzem ist “Noch schöner Sterben – Mehr Mordkunde für Krimifans” ebenfalls bei Amazon erhältlich, und zwar als eBook und als Taschenbuch.

Nachdem der erste Teil dieses Artikels Themenfindung und Verlagssuche zum Thema hatte, erklärt Ihnen im letzten Teil unser Gastautor Boris Karnikowski, was Sie beim Schreiben des Manuskripts und bei der Arbeit mit dem Verlag beachten sollten.

Das Manuskript schreiben

Nun geht es also los! Sie haben den Verlagsvertrag mit einem Abgabetermin und einer Seitenanzahl unterschrieben. Ihr Lektor hat Ihnen eine Dokumentvorlage geschickt, auf der Sie Ihre Texte aufsetzen (hoffentlich mit einer Anleitung, wie die Formate zu vergeben sind). Sie wissen also, was Sie wie und wann liefern müssen. Wenn nicht, ist jetzt der beste Zeitpunkt, sich bei Ihrem Lektor zu erkundigen. Ein Manuskript vom Verlag zurückzuerhalten mit der Bitte um  Überarbeitung oder gar Kürzung ist ungefähr das Letzte, was Sie sich nach der anstrengenden Schlussphase des Schreibens wünschen.

Denn tatsächlich heißt es in den Verlagsverträgen “Manuskriptannahme“, und nicht “-abgabe”. Hier die Top 5 der formalen Manuskriptmängel, aufgrund derer Lektoren die Annahme Ihres Textes verweigern können:

  • Indexmarken nicht vergeben
  • Abbildungen falsch eingebunden (eingebettet statt verlinkt) oder im falschen Format bzw. in zu geringer Auflösung
  • Abbildungsrechte nicht geklärt
  • Formatierungen “hart”, also nicht über die Dokumentvorlage vergeben
  • vereinbarte Seitenzahl nicht eingehalten

Um all dies zu vermeiden, ein Tipp: wenn es der Verlag nicht ohnehin verlangt, vereinbaren Sie mit Ihrem Lektor einen ProbesatzHierzu reichen Sie irgendein Kapitel fertig bebildert, formatiert und indiziert ein. So können Sie auch eine Relation zwischen der Seitenzählung Ihrer Textverarbeitung und der im angestrebten Layout (Umbruch) herstellen. Auch wenn Ihr Lektor Ihnen über den Projektverlauf regelmäßig Feedback zu Ihren Texten gibt – gerade eine zu hohe Seitenmenge fällt erst auf, wenn es zu spät ist. Wenn die höhere Seitenzahl dann den kalkulatorischen Rahmen sprengt, müssen Sie kürzen. Und das tut richtig weh.