Nachdem Sony das E-Reader-Geschäft eher konservativ-zögerlich betreibt und Kobo im deutschen Markt nicht so richtig durchstartet, ist inzwischen PocketBook zum Geheimtipp der auf Unabhängigkeit bedachten Leser und Buchhändler geworden. Der Hersteller hält nicht nur im Produktzyklus locker mit den Großen mit (Tolino könnte sich davon eine Scheibe abschneiden), er hat etwa mit dem Cover Reader oder dem Color Lux innovative Modelle im Angebot, die die Konkurrenz nicht zu bieten hat.

Der neue PocketBook Touch Lux 2 zielt allerdings eher auf die ganze Breite des Markts. Dafür spricht schon der Preis von 111 Euro, der unter dem des Kindle Paperwhite liegt. Dafür bekommt der Leser, wie von PocketBook gewohnt, nicht nur einen vernünftigen E-Reader, sondern auch jede Menge Funktionalität. Verzichten muss der Nutzer allerdings auf die Audiofunktionen, die noch der Vorgänger Touch Lux besaß. Das ist schade, weil damit die von kaum einem anderen Anbieter integrierte Vorlese-Funktion verloren geht.

Es ist ziemlich mutig von Sony, heute noch einen neuen eReader ganz ohne eingebaute Beleuchtung auf den Markt zu bringen. Und das nicht etwa zum Einstiegspreis, sondern für einen knappen Hunderter, jedenfalls wenn man den Reader PRS-T3 günstig beim Kooperationspartner ebook.de (ehemals libri.de) kauft. Bei Sony selbst werden inklusive Hülle gleich 139 Euro fällig, und für ein Cover mit eingebautem Licht kassiert die japanische Firma noch einmal 49 Euro.

Der Sony Reader PRS-T3 in schickem Dunkelrot

Gibt es denn am Reader PRS-T3 irgend etwas, das diesen Preis rechtfertigt? Frisch aus der Packung macht das Gerät jedenfalls einen sehr guten Eindruck. Hervorragende Verarbeitung, die Hülle in dunklem Rot passt perfekt zum ebenfalls roten Testmodell (Sony verkauft auch eine schwarze und eine weiße Variante). Das Cover versetzt den Reader in den Schlafzustand beziehungsweise weckt ihn aus dem Schlummer, und zwar in Rekordzeit. An der Geräte-Rückseite kann man betrachten, wie genau das Cover sich ans Gerät klammert: Es wird nämlich zum Teil der Rückwand, die sich bequem austauschen lässt.