Sogar die Süddeutsche Zeitung fand die Geschichte spannend: Da machen sich zwei beinahe Unbekannte ans Werk, übersetzen die einem Oscar-Erfolg zugrunde liegende Geschichte – und bringen das Buch eher an den Start als ein Verlag. Übersetzerin, Autorin und Journalistin Petra Foede gibt in einem kleinen Bericht Einblicke in die Geschichte hinter der Geschichte.
Die Entscheidung, Solomon Northups Autobiografie „12 Years a Slave“, die Vorlage des erfolgreichen Kinofilms, als Selfpublisherin zu übersetzen, habe ich sehr spontan getroffen, und das war auch gut so, denn es war schnell klar, dass die deutsche Fassung möglichst schnell fertig werden muss, wenn sie erfolgreich sein soll. Am 12. Januar bekam ich eine Mail von Rainer Zenz, einem befreundeten Buchgestalter: Er hatte gerade in der Sonntagsausgabe der FAZ ein Interview mit Steve McQueen zum Film gelesen und festgestellt, dass es Northups Buch noch nicht auf Deutsch gab. „Wäre das nicht was für dich?“, fragte er.
Ich hatte bis dahin als Selfpublisherin schon ein paar Kinderbuch-Klassiker wie „Peter Pan“ übersetzt, aber „12 Years a Slave“ ist nicht einfach irgendein altes Buch, sondern sprachlich und auch inhaltlich eine echte Herausforderung. Ich kaufte mir noch am selben Tag die kommentierte Ausgabe von Sue Eakin, las ein bisschen darin herum und sagte zu. Wir teilten die Aufgaben auf: Ich übersetze den Text, Rainer übernimmt die Gestaltung und das Lektorat. Als Historikerin war es für mich außerdem naheliegend, die Übersetzung durch erläuternde Anmerkungen zu ergänzen.