Mit “Make it count: Gefühlsbeben” und “Make it count: Gefühlsgewitter” haben Ally Taylor und Carrie Price einen Doppel-Hit in den Amazon-Charts gelandet. Wie funktioniert die Zusammenarbeit der beiden Autorinnen, die hier unter Pseudonym auftreten? Ein Interview mit Ally und Carrie.

Glückwunsch zu dem tollen Einstieg in die Amazon-Charts! Hattet ihr diesen Erfolg erwartet?

Carrie: Erwartet ist zu viel gesagt. Erhofft trifft es wohl. Wir haben im Vorfeld die Werbetrommel gerührt, mit einigen Bloggern zusammen gearbeitet und über Wochen hinweg immer mehr Infos zu den Büchern mitgeteilt. Aber da man einen Erfolg nie planen kann, wussten wir natürlich nicht, wie die Leser die Bücher letztendlich aufnehmen würden. Dass es so wunderbar angekommen ist, das freut mich natürlich riesig!

Ally: Nein, erwartet nicht, aber daran geglaubt, dass es Lesern gefallen wird – das schon. Wir lieben Oceanside und die Anwohner. Und es ist klasse, dass viele andere unsere Liebe teilen.

Die beiden Make-it-count-Titel starteten gleichzeitig in den Markt

Wie kam es denn zu der Zusammenarbeit?

Carrie: Wir kennen uns ja schon eine kleine Weile, inzwischen nicht nur via Facebook, sondern auch privat. Wir scheinen auf einer Welle zu schwimmen und schreiben ja auch für eine ähnliche Zielgruppe. Von daher schien ein gemeinsames Projekt gar nicht abwegig. Ich glaube, eben weil wir uns so gut verstehen, war es leicht miteinander zu arbeiten, Hilfestellung zu geben wo sie nötig war und der ständige Austausch hat mir persönlich das Schreiben sehr erleichtert.

Als der Tolino shine vor etwas mehr als einem Jahr in Deutschland auf den Markt kam, erhielt er vor allem für die Idee des anbieterübergreifenden Einkaufens Lob. Dem Gerät selbst fehlten noch viele Funktionen, um es wirklich konkurrenzfähig zu machen. Allerdings hatte es Tolino auch nicht leicht: Es musste ja nicht nur ein brauchbarer eReader auf den Markt, es waren auch Verhandlungen unter mehreren Konkurrenten zu führen, die ganz gewiss nicht einfach abliefen. Dass am Ende doch noch ein “okayes” Lesegerät für eBooks entstand, auch wenn es nicht einmal mit Links umgehen konnte, ist fast ein Wunder.

Das vergangene Jahr hat dann gezeigt, dass es den Partnern durchaus Ernst mit ihrem Vorstoß war. Der Tolino shine hat (für manche Nutzer zwar zu langsam) Schritt für Schritt hinzugelernt. Mit Software 1.3.0 und der Möglichkeit, in verschiedenen Shops gekaufte eBooks in der Cloud zusammenzubringen, hat man die ursprüngliche Vision tatsächlich umgesetzt. Mittlerweile sind sogar die auf dem Gerät integrierten eBook-Läden benutzbar.

Die neue Hardware des Tolino vision

Ein guter Moment also, um die Hardware voranzubringen. Der Kindle Paperwhite (hier im Vergleich mit Tolino shine und Tolino vision) darf schon seit einiger Zeit die teurere, aber weitaus bessere eInk-Carta-Display-Technik nutzen – und die bekommt nun endlich auch Tolino. Das neue Modell Tolino vision ist gleichzeitig kleiner (sogar als der Paperwhite) und ein bisschen leichter geworden. Optisch hat der Vision im Vergleich zum Shine enorm gewonnen. Die hässliche Klappe am unteren Ende fällt weg, selbst die kleinen Knöpfe fühlen sich besser an und das ganze Gerät erinnert eher an ein schickes Tablet.

Wie schon seit einiger Zeit erwartet, bringen die Tolino-Partner einen neuen eReader auf den Markt: Der Tolino Vision wird ab 5. April zu einem Preis von wahrscheinlich 129 Euro (das legt jeder Händler selbst fest) bei Thalia, Hugendubel und Weltbild zu haben sein. Wichtigste interne Neuerung ist das eInk-Carta-Display, auf das bisher nur Amazon beim Kindle Paperwhite 2 zurückgreifen konnte. Das heißt: mehr Kontrast, schnellerer Seitenwechsel und weniger Artefakte beim Blättern.

Damit der Nutzer merkt, dass er ein neues Gerät vor sich hat, haben ihm die Tolino-Partner auch ein neues Design gegönnt. Durch die auf Gehäusehöhe befindliche Glasscheibe (ähnlich wie beim Kobo Aura) sieht der Vision deutlich edler aus als sein Vorgänger und kann nun mit der Konkurrenz auch in dieser Hinsicht mithalten. Die Umstellung des Designs bedingt, dass auch auf einen kapazitiven Berührungssensor gewechselt werden musste. Die interne Software wurde leicht aufgebohrt – so kann man den eReader nun mit Code sichern, Notizen hinzufügen (die als Textdatei abgelegt werden) und die Oberfläche auf Englisch umstellen.

Sogar die Süddeutsche Zeitung fand die Geschichte spannend: Da machen sich zwei beinahe Unbekannte ans Werk, übersetzen die einem Oscar-Erfolg zugrunde liegende Geschichte – und bringen das Buch eher an den Start als ein Verlag. Übersetzerin, Autorin und Journalistin Petra Foede gibt in einem kleinen Bericht Einblicke in die Geschichte hinter der Geschichte.

Die Entscheidung, Solomon Northups Autobiografie „12 Years a Slave“, die Vorlage des erfolgreichen Kinofilms, als Selfpublisherin zu übersetzen, habe ich sehr spontan getroffen, und das war auch gut so, denn es war schnell klar, dass die deutsche Fassung möglichst schnell fertig werden muss, wenn sie erfolgreich sein soll. Am 12. Januar bekam ich eine Mail von Rainer Zenz, einem befreundeten Buchgestalter: Er hatte gerade in der Sonntagsausgabe der FAZ ein Interview mit Steve McQueen zum Film gelesen und festgestellt, dass es Northups Buch noch nicht auf Deutsch gab. „Wäre das nicht was für dich?“, fragte er.

Ich hatte bis dahin als Selfpublisherin schon ein paar Kinderbuch-Klassiker wie „Peter Pan“ übersetzt, aber „12 Years a Slave“ ist nicht einfach irgendein altes Buch, sondern sprachlich und auch inhaltlich eine echte Herausforderung. Ich kaufte mir noch am selben Tag die kommentierte Ausgabe von Sue Eakin, las ein bisschen darin herum und sagte zu. Wir teilten die Aufgaben auf: Ich übersetze den Text, Rainer übernimmt die Gestaltung und das Lektorat. Als Historikerin war es für mich außerdem naheliegend, die Übersetzung durch erläuternde Anmerkungen zu ergänzen.