Der Selfpublishing-Markt ist umkämpft – für Neugründungen ist es also wichtig, eine gut definierte Zielgruppe zu besitzen, die idealerweise von den anderen Anbietern bisher übersehen wurde. Story.One ist dabei vielleicht einen Schritt zu weit gegangen: Auf der neu eröffneten Plattform können Nutzer Geschichten veröffentlichen. Jedoch nicht (wie etwa bei Wattpad oder Sweek) irgendwelche Geschichten – die Stories müssen wahr sein, und sie dürfen nicht länger sein als 2500 Zeichen.
Auf der Plattform sind bereits Beispielle zu finden, die das Prinzip erläutern. Geld gibt es dafür erst einmal nicht – dazu muss der Nutzer aus den Stories ein Buch machen. Bei maximal 2500 Zeichen pro Geschichte erscheint das langwierig; Story.One genügen jedoch bereits zehn Stories, um auf 52 Seiten zu kommen. Die Veröffentlichung erfolgt als Hardcover im Format 12 x 19 cm und mit 90-Gramm-Papier. Die Bücher haben maximal 80 Seiten und werden on demand gedruckt. Der Endkundenpreis beträgt stets 16,99 €, dafür sind die Titel auch im Buchhandel bestellbar. Als Nutzer kann man allerdings Autorenexemplare für minimal 8,99 € erwerben.
Falls sich zu diesem Preis tatsächlich Käufer finden, bekommt der Autor 10 Prozent vom Nettopreis (das sind dann 1,58 €) pro verkauftem Exemplar – allerdings erst, wenn wenigstens zehn Stück verkauft wurden, also ab dem elften Verkauf. Story.One will aus den besten Geschichten auch eigene Bücher produuzieren lassen. Dann erhält der Autor pauschal 50 € pro Geschichte.
Hinter Story.One steht mit 90 Prozent Anteil der österreichische Verlager Hannes Steiner, der den Ecowin-Verlag gegründet hat (gehört heute zu Red Bull).
Ergänzung: Dass erst “ab dem 10. Buch” gezahlt wird, bedeutet letztlich, dass es (in der Kalkulation versteckte) Fixkosten von maximal 15,80 € gibt – zum Vergleich: bei BoD betragen sie 19 €. Bei Story.One werden sie von den ersten Verkäufen abgezogen, was für Bücher, die weniger als 12 Mal verkauft werden, sogar günstiger ist.