Chefarzt Dr. Norden, Fürstenkrone, Wyatt Earp, Der Bergpfarrer, Edition érotique: Heftroman-Verlage wie der Kelter-Verlag sind im Grunde die Erfinder der Erfolgs-Konzepte des Selfpublishing. Sie liefern zielgruppengerechten, günstigen Lesestoff in hoher Frequenz, also genau das, was im Selfpublishing als Erfolgsgeheimnis gilt. Allerdings hat ihre Präsenz im Buchhandel gelitten – gerade das “Heft” wurde vom Vielleser durch das E-Book ersetzt. Die Verlage geben zwar längst auch digitale Versionen heraus, aber da konkurrieren sie eben mit den erfolgreichen Selfpublishern.
Da ist es nur konsequent, wenn der Kelter-Verlag nun selbst versucht, das Thema Selfpublishing zu besetzen. Das Angebot sieht so aus:
- 70 % Beteiligung am Nettoumsatz (Nettoverlagserlös, entspricht etwa 30% vom Nettopreis)
- Kostenloses Cover
- Verbreitung über alle E-Book-Shops
- Kostenlose Bearbeitung durch Lektorat und Redaktion
- Monatliche Auskunft über Verkaufszahlen und monatliche Abrechnung (Optional)
Der Ablauf ist allerdings verlagstypisch: Sie laden Ihr Manuskript samt Exposé hoch, dann wird es begutachtet, evtl. auch abgelehnt, bearbeitet und veröffentlicht. Die Konditionen sind okay, wobei der Umfang des Lektorats unklar bleibt. Falls es sich um ein vollwertiges Lektorat handeln würde, wären die Konditionen auf jeden Fall fair. Schön wäre allerdings, könnte man den Autorenvertrag vorab einsehen, das ist derzeit nicht vorgesehen.
Man könnte das Angebot allerdings auch als moderne Form der Autorensuche klassifizieren. Um Selfpublishing handelt es sich, wenn der Autor “nur” schreibt, ja nun gerade nicht.