Sony verabschiedet sich vom US-eBook-Markt. Nachdem die japanische Firma schon auf die Einführung des neuesten eReader-Modells PRS-T3 in den USA verzichtet hat, zieht man sich nun komplett von dort zurück. Das komplette Geschäft geht an Kobo. Auf den meisten bereits verkauften Sony-Readern wird der Kobo-Store einziehen, auch Guthaben und eBooks werden künftig von diesem Anbieter verwaltet. Dazu muss man wissen, dass das einst kanadische Unternehmen Kobo inzwischen zur japanischen Internet-Großmacht Rakuten gehört.

Die Übernahme ist insofern ein cleverer Schachzug, denn sie stärkt den Amazon-Konkurrenten. Europa betrifft der Schachzug derzeit nicht. Aber auch hier wäre er im Grunde eine gute Idee, ganz besonders in Deutschland. Kobo hat es hierzulande nämlich bisher nicht geschafft, einen nennenswerten Marktanteil aufzubauen. Während man in Frankreich mit FNAC und in Großbritannien mit WH Smith zusammenarbeitet, fehlen in Deutschland wegen Tolino die Partner. Sony hingegen hat mit seinen Readern traditionell einen guten Stand bei den lokalen Buchhändlern, auch durch die jahrelange Zusammenarbeit mit Libri. Wenn Kobo davon profitieren könnte, gäbe das dem schwachen Deutschland-Geschäft der Ex-Kanadier neuen Schwung.