Ambitioniertes Weiterbildungsprogramm für Schreibende: Tatort Schreibtisch

Sie wollen ein Buch schreiben und veröffentlichen – fühlen sich aber von all den nötigen Schritten überfordert? Hier will Tatort Schreibtisch helfen, und zwar nicht mit Algorithmen oder Software, sondern indem Sie ein Mensch an der Hand nimmt.

Wie funktioniert das? Vor allem über das Autorenpaten-Programm. Sie senden Ihr Manuskript ein und bekommen dann einen Paten vermittelt, der sich darum kümmert. Der es liest, beurteilt, korrigiert, mit Ihnen telefoniert und am Text arbeitet, je nach persönlichen Bedarf. Wenn am Ende dann ein tolles Buch daraus geworden ist, vermittelt es der Betreiber als Agentur an Verlage oder bietet Ihnen an, es im Selfpublishing zu veröffentlichen. Auch dabei wird Ihnen wieder jede Arbeit abgenommen.

Klingt paradiesisch? Natürlich gibt es einen Haken. Die Menschen, die Ihnen helfen, wollen bezahlt werden. Und da es sich um Profis handelt, die in ihrem Genre durchaus bekannt sind, liegen die Tarife definitiv nicht auf Discount-Niveau. Sie wählen dabei, was Sie brauchen, im Baukasten-System. Ein paar Beispiele (die komplette Preisliste finden Sie auf der Seite):

  • Manuskript bis 300 Seiten lesen und schriftliche Einschätzung – 280 Euro
  • Exposé, Essay oder Kurzgeschichte bis 50 Seiten lesen und schriftliche Einschätzung – 80 Euro
  • Cover Print und eBook – 199 Euro
  • Buchsatz bis 250 Normseiten – Basic 405 Euro, Profi 455 Euro / incl. E-Book jeweils plus 55 Euro
  • Korrektorat pro Normseite – zwischen 3 und 5 Euro
  • Lektorat pro Normseite – zwischen 8 und 14 Euro

Umsonst gibt es nicht, selbst die Manuskript-Einsendung wird schon mit 45 Euro berechnet. Die Preise sind dabei transparent auf der Website angegeben. Wer die Selfpublishing-Option wählt, verpflichtet sich für zwei Jahre, ausgezahlt werden 70 Prozent vom Verlags-Nettoerlös. Voraussetzung ist die vorherige Teilnahme am Autorenpaten-Programm.

Hat ein solches Konzept eine Chance? Ich bin selbst sehr gespannt. Es scheint mir sehr ambitioniert, aber gibt es tatsächlich genügend Autoren, die den Veröffentlichungsprozess auf diese Weise outsourcen (und dafür einiges an Geld bezahlen) wollen?

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