Ein E-Mail-Newsletter ist der Geheimtipp, um Ihnen das Marketing zu erleichtern. Vor zwei Monaten habe ich Ihnen ausführlich begründet, wie Sie Ihr neues Buch mit einem Newsletter in die Charts bringen. Nur als Beispiel für das, was Sie durchaus erwarten können: Die E-Mail-Ankündigung für das neue (das dritte) Werk meines SF-Alter-Egos ging an 693 Abonnenten und hatte direkt ca. 175 Verkäufe zum vollen Preis zur Folge. Mit einer Preisaktion einen solchen Effekt zu erreichen, ist inzwischen schwer geworden. Den betreffenden Newsletter habe ich erst im Januar gestartet.
Wie bekommen Sie das selbst hin? Technisch ist das gar nicht so kompliziert. Sie benötigen:
- 1 Website
- 1 Newsletter-Anbieter
- je 1 “Belohnung” für das Abo
Die Website besitzen Sie hoffentlich bereits. Wenn nicht, schauen Sie doch mal hier und hier. Sie erfüllt zwei Aufgaben: Erstens brauchen Sie einen Ort, zu dem Sie Leser schicken können, die Ihren Newsletter haben wollen. Und zweitens brauchen Sie Inhalte für Ihren alle paar Wochen erscheinenden Newsletter, die Sie idealerweise zuerst auf Ihrer Website veröffentlicht haben.
Beim Newsletter-Anbieter haben Sie die Wahl zwischen zahlreichen Firmen. Zu den beliebtesten gehört zweifellos Mailchimp. Das Angebot ist zwar komplett in Englisch gehalten, doch es hat zwei Vorteile: bis maximal 2000 Empfänger zahlen Sie nichts, und der Anbieter ist so bekannt, dass fast jede Website-Erweiterung problemlos daran andockt (hier gibts Tipps zum Thema Mailchimp & Datenschutz). Wichtigster Wettbewerber dürfte Cleverreach sein, das eine deutsche Oberfläche besitzt und immerhin bis 250 Abonnenten kostenlos bleibt. Bei 1000 Abonnenten, was binnen Jahresfrist erreichbar ist, zahlen Sie bei Cleverreach 20 € im Monat. Im folgenden Video finden Sie mehrere Dienste im Vergleich:
Könnten Sie nicht einfach eine Liste Ihrer Abonnenten führen und denen ab und zu eine normale E-Mail schicken? Nein, um einen Newsletter-Anbieter kommen Sie nicht herum, da Ihre Mails sonst zum großen Teil nicht zugestellt werden, weil die meisten Empfangs-Server sie für Spam halten. Sie riskieren sogar die Sperrung Ihres E-Mail-Kontos. Die Newsletter-Anbieter haben ihre Systeme extra so eingestellt, dass das nicht passiert.
Ich nutze selbst Mailchimp, deshalb bezieht sich die folgende Anleitung darauf. Aber die anderen Anbieter ermöglichen ähnliche Features. Die Grundlagen der Bedienung von Mailchimp erkläre ich besser im Video:
Gut, Ihr Newsletter steht nun. Wie sieht es mit der Belohnung aus? Die Nutzer geben Ihnen Ihre Adresse – geben Sie etwas zurück. Das kann z. B. eine exklusive Kurzgeschichte sein, eine besondere Version des Buches, was auch immer, es muss sich nur in eine nicht allzu große Datei verpacken lassen. Diese laden Sie in Mailchimp dann unter Campaigns -> Content Manager hoch und fügen den Link unter Lists -> Name der Liste -> Signup Forms -> Final Welcome Email in der allerletzten Begrüßungsmail ein, etwa so: “Vielen Dank für … hier finden Sie die versprochene Belohnung”, und dann setzen Sie den Link dazu.
Jetzt fehlt nur noch die Einbindung des Newsletters in Ihre Website. Meine Website arbeitet mit WordPress. Da nutze ich ein simples, kostenloses und selbsterklärendes Plugin namens Mailchimp for WordPress zur Einbindung. Aber die Einbindung funktioniert auch mit jedem anderen System, Hauptsache, Sie können HTML-Code hinzufügen. Dazu gehen Sie in Mailchimp auf Lists -> Name der Liste -> Signup Forms -> Embedded Forms, wählen einen der Formularstile aus (Classic, Super Slim…), legen die nötigen Felder fest und kopieren schließlich den HTML-Code aus dem Feld rechts in Ihre Website.
Wie schnell nun Ihr Newsletter wächst, hängt von zwei Faktoren ab: Der Attraktivität der Belohnung und davon, wieviele Leser Sie darum gebeten haben, sich einzutragen. Wenn Sie gerade am Anfang nur sehr wenige Leser haben, wird Ihr Newsletter nicht plötzlich 1000 Abonnenten besitzen. Hier ist auch Geduld gefragt – und gerade am Anfang auch zusätzliche Marketing-Strategien, die Ihnen Leser bringen, die Sie mit dem Newsletter schließlich zu Stammlesern machen.
Warnen möchte ich noch davor, auf die Idee zu kommen, einfach die Belohnung besonders wertvoll zu machen. Wenn Sie jedem Abonnenten 10 € schenken, haben Sie im Nu 1000 Adressen in der Liste, aber keiner davon wird Ihr Buch kaufen. Die Belohnung soll nur für die richtigen Nutzer interessant sein, also sollte sie sich auch möglichst konkret auf Ihre Bücher beziehen. Als Autorin oder Autor fällt Ihnen da sicher etwas ein.