Einsteiger-Tipp: Die 7 besten Wege, das eigene E-Book zu vermarkten

“Herzlichen Glückwunsch! Ihr Buch wurde im Kindle-Shop veröffentlicht…” Wenn diese E-Mail von Amazon eintrifft (oder eine entsprechende Erfolgsmeldung des Distributors) ist die Aufgabe der Autorin oder des Autors abgeschlossen. Die Arbeit des Self Publishers beginnt jetzt aber erst.

Gut, genau genommen wäre es sinnvoll und richtig gewesen, sich schon vor dem Schreiben der ersten Zeilen Gedanken über die spätere Vermarktung des eigenes Werkes zu machen. Manche Strategien brauchen Zeit, um zu wirken. Aber zu spät ist es trotzdem nie. Was können Sie also jetzt noch für Ihr Buch tun?

Welche Marketingaktionen sinnvoll sind, lässt sich kaum pauschal beantworten. Ich kann aber ein paar Maßnahmen auflisten, die bei anderen Erfolg hatten. Probieren Sie selbst, was bei Ihrem Buch funktioniert!

1. Die Verschenkaktion

Wenn Sie Ihr eBook beim Amazon-Programm KDP Select anmelden, können Sie es für fünf Tage im Quartal kostenlos anbieten. Wenn es oft heruntergeladen wird, steigt es im Beliebtheitsranking und wird später von mehr Käufern gesehen. 2012 war das Verschenken noch die beliebteste Marketing-Maßnahme, heute ist es nicht mehr so populär.

Damit es funktioniert, müssen Sie auf entsprechenden Websites dafür werben. Eine Nebenwirkung der Verschenkaktion können schlechte Rezensionen sein: Auch Leser, die gar nicht zur Zielgruppe gehören, laden das Buch (kostet ja nichts) und sind dann unzufrieden.

Wenn das Buch nur eine kleine Zielgruppe hat, bringt dass Verschenken nichts.

Während der Aktion sollten Sie einige tausend Downloads anstreben, damit es überhaupt Auswirkungen auf das Beliebtheitsranking gibt.

Ziel: Beliebtheits-Ranking bei Amazon

Kosten: keine (außer für Bewerbung)

Nutzen: begrenzt

2. Die Preisaktion

Beliebter als das Verschenken ist heute die Preisaktion. Das Buch wird dabei für gewisse Zeit auf einen niedrigen Preis (meist 99 Cent) gesetzt. Dadurch steigt es direkt im Amazon-Ranking und wird besser gesehen und gekauft.

Auch die Preisaktion funktioniert nur mit Werbung – Angebote, die sich darauf spezialisiert haben, gibt es etliche. Keine Angst, eine Preisaktion verstößt nicht gegen die Buchpreisbindung, solange Sie sie in allen E-Book-Läden durchführen, die Ihr Buch anbieten.

Jeder Kauf verbessert unabhängig vom Preis das Bestseller-Ranking.

Ziel: Verkaufs-Ranking bei Amazon

Kosten: für die Werbung, ca. 200-500 Euro

Nutzen: hoch

3. Das Gewinnspiel

Gewinnspiele lassen sich besonders gut auf der eigenen Website oder der Facebook-Seite starten (Facebook-Bestimmungen beachten!), sind aber auch auf gut frequentierten Drittseiten sinnvoll. Es lockt Besucher*innen auf die Seite und macht auf Ihr Buch neugierig, verkauft aber nicht direkt Bücher. Ein Gewinnspiel sorgt dafür, dass andere über Ihr Buch sprechen und es auf diese Weise bekannter wird.

Auch hier gilt: damit es sich lohnt, müssen die Leser*innen davon wissen, etwa über Gewinnspielseiten im Netz. Der Preis muss nicht teuer sein, darf aber gern originell sein.

Ziel: Bekanntheit steigern

Kosten: für den Preis (100 Euro?)

Nutzen: indirekt

4. Leserunden

Bei Leserunden (am beliebtesten ist Lovelybooks, aber auch Goodreads und Whatchareadin kommen in Frage) lesen Sie als Autor*in zusammen mit einem kleinen Kreis Ihr eigenes Buch. Dafür müssen Sie wenigstens zehn kostenlose Exemplare Ihres Werkes zur Verfügung stellen und etwas Zeit investieren.

Das Ergebnis sind Rezensionen, auch bei Amazon. Wenn diese Besprechungen gut ausfallen, befördern sie den Verkauf Ihres Buches.

Ziel: Rezensionen

Kosten: für 10-20 Bücher

Nutzen: indirekt

5. Werbung bei Facebook oder Google

Als Autor*in sollten Sie bei Facebook zu finden sein. Das dient der Leser*innenbindung, verkauft aber direkt kein einziges Buch. Bezahlte Anzeigen bei Google lohnen sich fast nie, wenn es darum geht, Bücher zu verkaufen: Sie müssen mit mehr als fünf Euro Kosten pro auf diese Weise verkauftem Buch rechnen. Facebook hingegen kann lohnen, wenn Sie Ihre Zielgruppe gut treffen.

Was sich ebenfalls nicht lohnt: in allen möglichen Facebook-Gruppen für das eigene Werk zu trommeln. Lassen Sie es! Zu viel Werbung nervt potenzielle Käufer nur.

Ziel: Bekanntheit steigern

Kosten: keine (für Facebook-Seite) bzw. mittel bis hoch (für Anzeigen)

Nutzen: indirekt, gering

6. Die eigene Website

Die meisten Nutzer*innen suchen in E-Book-Shops nach neuem Lesestoff. Wenn Ihr Name den Leser*innen aber irgendwann bekannt ist (oder wenn Sie ein Buch zu einem Problem geschrieben haben, das den Lesenden so bewegt, dass er danach googelt), dann lohnt sich die eigene Website. Nicht unbedingt, um direkt darüber Bücher zu verkaufen (da gibt es recht viele rechtliche Fallen, in die Sie tappen können). Eher geht es darum, Leser*innen zum richtigen Online-Shop zu verweisen. Eine Website können Sie schon mit recht geringem Aufwand aufbauen. Ich bevorzuge dabei eine mit WordPress realisierte Buch-Website. Vergessen Sie aber auch Ihre Seite bei Authorcentral nicht.

Ziel: Gefunden werden

Kosten: gering

Nutzen: indirekt

7. Der E-Mail-Newsletter

Ein Newsletter, in den sich Ihre Leser eintragen können, gehört zu den wichtigsten, aber auch den am meisten unterschätzten Marketing-Instrumenten. Natürlich funktioniert er beim ersten Buch noch nicht so gut. Es sei denn, Sie haben frühzeitig mit dem Aufbau angefangen, also lange bevor Ihr Buch fertig war.

Damit sich Leser*innen eintragen, müssen Sie Argumente liefern. Erfahren die Abonnent*innen etwas eher als andere? Bekommen Sie etwas geschenkt? Natürlich dürfen Sie Ihre Newsletter-Abonnent*innen nicht mit irrelevanten Nachrichten zuspammen. Und rechnen Sie nicht damit, dass jede Ihrer Newsletter-Nachrichten gelesen wird.

Ziel: Leserbindung, Verkäufe

Kosten: keine

Nutzen: hoch

8. Das nächste Buch

Die beste Werbung für Ihre alten Bücher ist immer ein neues. Sie werden es sehen, die neue Veröffentlichung zieht auch die Vorgängertitel mit nach oben. Neue Titel finden zusätzliche Sichtbarkeit in der Neuheiten-Rubrik (60 Tage). Es muss nicht das gleiche Genre sein, aber als Werbung für ältere Bücher funktioniert es nur, wenn das neue Buch auch die alten Leser anspricht.

Ziel: Verkäufe

Kosten: Arbeitszeit für das Schreiben

Nutzen: sehr hoch