Autorentipp: Beim Roman ist lange nicht Schluss – achte Auflage des Handbuchs für Autorinnen und Autoren

9783932522161

Das Handbuch für Autorinnen und Autoren ist älter als so manch Leser der Selfpublisherbibel. Nun verändert sich die Buchbranche zwar vergleichsweise langsam – doch für so lange Zeit kann ein Handbuch darüber nur überleben, wenn es regelmäßig erneuert wird. Die neueste Version ist seit kurzem druckfrisch zu haben – lohnen sich die 54,90 Euro dafür?

Ohne geht es nicht”, urteilt das Literaturcafé darüber. Ich muss zugeben, diese Ausgabe ist meine erste. Also habe ich die vergangenen Jahren offenbar auch so überstanden. Ich kann aber auch sagen: Ich habe noch eine Menge daraus gelernt. Das Handbuch für Autorinnen und Autoren ist ein Kompendium im besten Sinne. Es fasst all das auf 700 Seiten (ordentlich geheftet und im haltbaren Hardcover) zusammen, was für Schreibende wichtig ist oder irgendwann wichtig werden könnte. Selbst wer derzeit sein Glück im Selfpublishing sucht, muss vielleicht in einem halben Jahr einen Verlagsvertrag beurteilen, braucht Beratung in Sachen VG Wort oder Künstlersozialkasse. Das Handbuch lässt kein Thema aus, das Autorinnen und Autoren mit professionellem Anspruch interessieren könnte oder sollte.

Es liefert vor allem auch Ideen: Oder wussten Sie schon, welche Regeln beim Schreiben eines Drehbuchs gelten und was die Besonderheiten eines Heftromans ausmacht? Wenn Sie einen interessanten Stoff gefunden haben – warum sollte daraus nicht einmal ein Theaterstück entstehen?  Was ist bei Lesungen zu beachten? Die Antworten darauf, das gehört zum Konzept, kommen nicht aus einer anonymen Redaktion, sondern von Expertinnen und Experten (Disclaimer: zwei Texte habe ich geliefert). Auch wenn Sie all diese Informationen irgendwo im Netz finden können, so gesammelt bekommen Sie sie sonst nicht geliefert. Lediglich die Steuer-Problematik, vor der insbesondere Selfpublisher stehen, ist zu knapp abgehandelt.

Neu ist in dieser Auflage auch ein Feature, das in Zeitschriften ganz normal ist: Anzeigen finanzieren die Produktion des Buches mit. Das passt, zumal sich die Auswahl am Stoff des Buches orientiert, also oft sogar das Interesse des Lesers weckt. Was ich allerdings nervig finde: Auf dem Seitenrand des Buches quer gedruckte Text-Anzeigen. Hier kann ich nicht sofort erfassen, dass es sich um Werbung handelt. Ich drehe also das Buch quer – und bekomme dann doch bloß eine Werbebotschaft.

Fazit: Wer als Selfpublisher über den Tellerrand schauen will, sollte zum Handbuch für Autorinnen und Autoren greifen – und kann gleichzeitig sicher sein, auch auf bisher ungefragte Fragen Antworten zu erhalten.