Zu den üblichen Marketing-Tipps gehört das Betreiben einer Autoren-Website. Wer nach Ihnen, Ihrem Buch und idealerweise auch nach Ihren Themen googelt, sollte auf diese Seite stoßen. Das funktioniert jedoch nur, wenn Sie Ihre Website nicht nur einmalig erstellen, sondern auch regelmäßig aktualisieren.
Schlagwort: Schreiben
Sowohl zeitlich als auch finanziell braucht das Lektorat neben dem Verfassen eines Buches den wohl größten Aufwand. Es ist die Grundvoraussetzung, ein professionell wirkendes Buch an den Start zu bringen. Auch wenn Sie selbst Germanistik studiert haben, brauchen Sie den Blick von Außen auf Ihren Text, den nur ein erfahrener Lektor bietet.
Wie viel vom Autor, wie viel von Ihnen steckt eigentlich im Erzähler Ihres aktuellen Romanprojekts? Und was ist das richtige Maß?
Einen Roman mit dem Fluss seiner Ideen zu schreiben, drauflos und immer voran, hat so manchen Vorteil. Die Energie und die Freuden des Entdeckertums sind die maßgeblichen Anreize für Autoren, sich auf diese Weise einen Roman zu erarbeiten. Jedoch fehlen dieser Methode eine Menge Vorzüge des stärker geplanten Vorgehens.
Ob Sie einen großen Twist zum Midpoint oder am Ende des zweiten Akts planen (»Nein, ich bin dein Vater!«, eröffnet Darth Vader Luke Skywalker) oder ob Sie mit einem kleinen Twist einer Szene einen überraschenden Dreh verpassen wollen, das Vorgehen ist das Gleiche, sind doch die besten Szenen selbst Storys.
Wenn Autoren sich für eine möglichst nahe Erzählweise entscheiden, verfolgen sie damit vor allem diese beiden Ziele: Sie wollen die Leser möglichst tief in die Geschichte hineinziehen und dafür sorgen, dass sie sich mit dem Protagonisten identifizieren: Emotion schlägt Information.
Der Autor hat eine Idee, verfolgt sie eine Weile, hat dann eine andere, verfolgt diese abermals, bis auch sie ihn langweilt und er dem nächsten Einfall folgt. Das Ergebnis sind Geschichten ohne Zusammenhang und Zusammenhalt, ohne Dramaturgie und Ziel und Höhepunkt, Geschichten, die den Leser frustriert zurücklassen.
Während all dem sitzt ein dicker, fetter Elefant im Raum. Weder Marek noch Val – die dem Leser in jeweiligen Ich-Perspektiven den Roman näherbringen – sehen den Dickhäuter. Der Leser aber sieht ihn sehr wohl.
Die Erzählperspektive verbindet den Leser mit dem Roman. Sie sorgt für Nähe oder Distanz und sie ist es, die den Leser zu Beginn eines Romans gewinnt, ihm das Ablegen seiner Skepsis erleichtert und ihn in den Roman hineinzieht. Manchmal können schon kleine Fehler in der Perspektive den Leser aus dem Roman reißen. Drei weit verbreitete Fehler oder zumindest Schwachpunkte sehen wir uns genauer an.
Leider nehmen zu viele Autoren Atwood hier beim Wort. Bei ihnen gerät das, was zwischen Anfang und Ende läuft, tatsächlich zu einer einzigen Abfolge an Was: A passiert, dann passiert B, dann C, gefolgt von D und E, worauf F, G, H und I sich anschließen, bevor J, K, L und M kommen. Und immer so weiter, bis die »Geschichte« (wohlgemerkt: in Anführungszeichen) ihr Ende hat. Leser schaffen es selten bis dahin. Warum?