Der Selfpublishing-Dienstleister BoD hat nach eigenen Angaben im Jahr 2018 an Autorinnen und Autoren 5,5 Millionen Euro Honorar ausgezahlt. Die Firma ist in mehreren Ländern aktiv, in Deutschland allerdings am stärksten, sodass man wohl davon ausgehen kann, dass etwa 5 Millionen an Schreibende im deutschsprachigen Raum gingen. Gedruckt wurden demnach 4 Millionen Bücher. Zum Vergleich: Pro Jahr werden in Deutschland über 370 Millionen Bücher verkauft.
Gedruckte Selfpublishing-Titel von BoD hatten also immerhin einen Anteil von einem Prozent am Gesamtmarkt. Wenn man davon ausgeht, dass KDP und Createspace in Deutschland bestimmt ebenfalls so viele Exemplare gedruckt haben wie BoD und dass ja auch noch weitere Dienstleister hinzukommen, dürften 2018 von Selfpublishern durchaus 10 Millionen gedruckte Bücher verkauft worden sein, was dann etwa 2,5 Prozent Anteil am Buchmarkt entspricht – ohne E-Books.
Die Zahl der verfügbaren Selfpubkishing-Titel gibt BoD mit 90.000 an; im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 10.000. Die deutschen Verlage produzieren im Jahr immer etwa 80.000 neue Titel. Rechnet man Amazon und die anderen Dienstleister hinzu, ist die Zahl der Selfpublishingtitel um mindestens 25.000 gestiegen. BoD verzeichnet dabei 45.000 Autoren. Hier gibt es vermutlich viele Dopplungen, also Autorinnen und Autoren, die auch andere Dienstleister nutzen. An meiner Schätzung von etwa 75.000 aktiven Selfpublishern dürfte sich da wenig geändert haben.
Auch interessant: 5,5 Millionen Euro Honorar entspricht bei 4 Millionen Büchern etwa 1,37 Euro Honorar pro Buch. Beim Verlag müsste das Buch schon 17 Euro netto kosten, um bei einem Taschenbuch-Honorar von 8 % auf 1,37 Euro zu kommen. Bei typischen Taschenbuch-Preisen erhalten Verlagsautoren weniger als einen Euro pro verkauftem Buch. Allerdings zahlen sie auch weder Lektorat noch Cover.
Mehr dazu in der Pressemitteilung.