Der ehemals kanadische E-Book-Anbieter Kobo (heute Teil der japanischen Rakuten) betreibt seit 2017 eine E-Book-Flatrate namens Kobo Plus. Bislang gibt es das 9,99 € teure Angebot, eine Konkurrenz zu KindleUnlimited, nur in den Niederlanden und Belgien. Die Bezahlung erfolgt aus dem Pool der Einnahmen, die dann nach gelesenen Exemplaren aufgeteilt wurden – so ähnlich (allerdings auf Seitenbasis) ist es auch bei KindleUnlimited geregelt. Bei Kobo spielt zusätzlich auch der Preis des Buches noch eine Rolle.
Das Ergebnis waren dabei Auszahlungen von bis zu 30 Prozent des Nettopreises des Buches. Das entspricht ungefähr der KU-Quote für eine Buch in Romanlänge. Ab 1. April, das ist in den gerade geänderten Geschäftsbedingungen zu lesen, will Kobo den Modus allerdings ändern. Dann erfolgt die Berechnung nach “Kobo Plus Content Minutes”, also Lesezeit. Nach demselben Modus wird man dann Audiobooks abrechnen, die in Zukunft ebenfalls im Abo angeboten werden sollen.
Ist das ein gerechteres Modell? Ein schnelles Durchblättern des E-Books, wie es bei KindleUnlimited noch möglich ist, würde dann nur noch ein sehr niedriges Honorar erzeugen – zumindest, wenn der E-Reader wirklich die Lesezeit misst. Kinderbücher könnten dann ebenfalls fairer bezahlt werden. Aber Kobo muss auch ein Maximum festlegen, sonst lässt man das Buch einfach offen liegen. Oder es findet gleich eine Standard-Umrechnung von der Anzahl der Wörter auf die Lesezeit statt. Das würde dann allerdings kein faireres Modell bedeuten.
Kobo Plus verlangt keine Exklusivität.