Kindle-Unlimited-Quoten und AllStar-Boni für Mai 2023: Auf nach Mexiko?

Ein interessantes Phänomen ist in diesem Abrechnungszeitraum bei den weltweiten Kindle-Unlimited-Quoten zu beobachten: Den weltweit höchsten Betrag pro gelesener Zeit erzielt man zwar immer noch in den USA, aber Mexiko ist inzwischen fast gleichauf, und zwar mit gegen den Trend steigenden Quoten. Trotzdem würde ich jetzt nicht auf Mexiko setzen, denn die doet erzielten Umsätze sind einfach viel geringer …

In Deutschland geht es mit der Quote jedenfalls wieder etwas abwärts, auf 0,2563 Cent. Das ist noch kein Minusrekord, aber ich vermute, dass die Juni-Abrechnung sich dem annäheern wird, bevor es ab Juli wegen des Preisantiegs der KindleUnlimited-Abos evtl. etwas Erholung gibt.

Der Fonds liegt bei 43,2 Millionen Euro und damit leicht über den 42,4 Millionen vom März.

Kann man aus den Zahlen eigentlich etwas ableiten, was den Markt beschreibt? Auf jeden Fall. Geht man davon aus, dass im Mittel Selfpublisher:innen ein Drittel ihrer Umsätze über KindleUnlimited machen (bei Romance u.ä. sind es mehr, anderswo weniger, und es kommen ja auch noch hier nicht erfasste Taschenbucheinnahmen hinzu), dann liegt der weltweite Monatsumsatz der KDP-Indies bei etwa 125 Millionen Euro, was 1,5 Milliarden im Jahr entspricht. Allein über Amazon! Bei einem Marktanteil von 60 Prozent (weltweit gesehen, in den USA liegt er höher, anderswo niedriger) dürften es insgesamt sogar mehr als zwei Milliarden sein.

Auf Deutschland heruntergebrochen: Von der Marktgröße her dürfte der Anteil der SelfPublisher:innen in Deutschland an diesem weltweiten Kuchen bei einem Zehntel liegen (USA 50 Prozent, Großbritannien 20 Prozent, D zehn Prozent, Rest zwanzig Prozent). Das wären dann 200 Millionen Jahresumsatz für Indies allein in Deutschland. Das entspricht etwa dem Jahresumsatz eines Großverlags wie RandomHouse.

Die Millionen teilen sich allerdings sehr ungleichmäßig auf – zwei Prozent der Autor:innen machen zusammen über die Hälfte der Umsätze, das haben auch Jahr für Jahr die SP-Umfragen gezeigt, und daran hat sich nichts geändert. Ich schätze, dass maximal 500 Autorinnen und Autoren hierzulande vom Self-Publishing leben können. Sie hätten dann im Mittel einen Jahresumsatz von 200.000 Euro.

Die Länder im einzelnen (bitte gern fehlende Zahlen ergänzen):

  • Deutschland: 0,2563 Cent (€)
  • Großbritannien: 0,2858 Pence = 0,3351 Cent (€)
  • Frankreich: 0,2878 Cent (€)
  • Spanien: 0,3213 Cent (€)
  • Italien: 0,3145 Cent (€)
  • Niederlande: noch keine Angaben
  • USA: 0,4093 Cent ($) = 0,3745 Cent (€)
  • Kanada: 0,3605 Cent (CAD) = 0,2499 Cent (€)
  • Indien: 0,75377 INR = 0,0841 Cent (€)
  • Brasilien: 0,007657 BRL = 0,1454 Cent (€)
  • Mexiko: 0,068116 MXN = 0,3650 Cent (€)
  • Japan: 0,419998 JPY = 0,2838 Cent (€)
  • Australien: 0,3105 AUD = 0,1948 Cent (€)

Kurz nach der E-Mail zum KU-Fonds folgt für die, die es betrifft, neuerdings auch eine Nachricht zum AllStar-Bonus. Der genaue Betrag ist dann in den neuen KDP-Berichten zu finden. Dort müssen Sie zum Mai wechseln und die Excel-Datei herunterladen. Sie enthält einen eigenen Reiter mit den Boni und dem jeweiligen Buch. Die Auszahlungen sind wie erwartet sehr unterschiedlich und richten sich – wie angekündigt – nicht nur nach der Anzahl gelesener Seiten.

Welche Signale könnten noch eine Rolle spielen? Das habe ich zuletzt im August 2022 in einem eigenen Artikel diskutiert.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht unter Amazon,News. Lesezeichen für Permalink hinzufügen.