Das israelische Startup Totalboox schlägt ein interessantes Bezahlmodell für eBooks vor: Der Leser bezahlt nur für das, was er liest. Wenn er also nach 20 von 200 Seiten das Buch weglegt, muss er nur 10 Prozent des Endpreises zahlen. Bleibt er bis zum Schluss dabei, ist der komplette Preis fällig. Die Abrechnung funktioniert dabei ähnlich wie bei Skype: Der Leser hat ein Guthaben, das er allmählich verbraucht.
Interessant an diesem Modell: Die Einstiegshürde sinkt. Man braucht keine Leseproben mehr – oder anders herum: Die Leseprobe wird bei Interesse des Lesers von selbst zum kompletten Buch. Bücher lassen sich ganz simpel an andere Totalboox-Leser weitergeben oder auch über Blogs und andere Kanäle verteilen.
Aber im Hintergrund stehen gerade für den Autor noch ein paar andere Vorteile: Die Gründer behaupten zum Beispiel, effektiv verdiene der Autor mit diesem Modell mehr als auf die klassische Weise. Der Autor erfährt aber auch, so das Versprechen, “wo, wann, wie und vom wem” sein Buch gelesen wird. Eine spannende Perspektive: Wenn ich merke, dass viele Leser auf Seite 74 abbrechen, fehlt an dieser Stelle wohl der Spannungsbogen. Ich kann den Text ändern und anschließend live zusehen, ob und wie sich das Leseverhalten ändert.
Eine Android-Version der Leseoberfläche steht bereits im Google-Play-Store. Als Autor oder Verlag kann man sich derzeit noch nicht anmelden – ich habe mich aber zumindest schon vormerken lassen. Nachteil: Mit klassischen eReadern dürfte das Modell auf absehbare Zeit kaum funktionieren.