Das derzeit wohl wichtigste Buzzword der Buchbranche heißt “Discoverability”. Es erscheinen immer mehr Titel, so die Idee dahinter, unter denen Käufer auswählen müssen, die Auswahl wächst, aber nicht die (echte oder digitale) Regalfläche, und E-Books sind dabei mangels Dinglichkeit noch ganz besonders unsichtbar. Wie schafft man es, dass ein Werk trotzdem noch von seinem Leser entdeckt wird? Das ist das Discoverability-Problem, Sascha Lobo nannte es gerade den “eiligen Gral der E-Book-Welt”, dessen Lösung jedes Unternehmen geradezu versprechen muss, das als innovativ gelten will.

Nun ist die Buchbranche weder die erste noch die einzige, die damit kämpft. Besonders ausgeprägt und für jedermann nachvollziehbar verläuft der Kampf um die Sichtbarkeit im Web, in den Ergebnislisten der Suchmaschinen. “Search Engine Optimisation” ist längst ein Muss, viele Unternehmen beschäftigen dazu teure Berater. Spannend ist dabei, wie weit die Technik hier schon gekommen ist. Nachdem in den ersten Jahren noch technische Tricks und Formeln geholfen haben (“nennen Sie das Keyword mindestens x mal, aber mit einem Abstand von y Wörtern”), ist die Technik bei Google & Co. inzwischen so weit, dass in den meisten Fällen vor allem eines belohnt wird: gute Inhalte (“content”).

Die inzwischen als eBook.de firmierende Digitaltochter des Großhändler Libri hat im vierten Quartal erstmals mehr eBooks als gedruckte Bücher verkauft, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung meldet. Demnach hat sich der Absatz von eBooks im Vergleich zu 2011 verdreifacht. Die Käufer sind Männer und Frauen gleichermaßen (51 Prozent Männer, sagt eBook.de). Besonders zugenommen habe aber die Gruppe der älteren Leser über 60, die jetzt schon 20 Prozent ausmacht. Rekordtag bei den E-Book-Verkäufen war, so eBook.de, der 1. Weihnachtsfeiertag – als offenbar viele eReader-Besitzer ihr neues Lesegerät ausgepackt und in Betrieb genommen haben.