Die Social-Reading-Plattform Lovelybooks ist zwar sehr hilfreich, wenn es darum geht, über Leserunden seriöse Rezensionen für ein eigenes Buch zu erreichen. Reinen Selfpublishern macht es die (vom Holtzbrinck-Verlag betriebene) Website jedoch mamchmal etwas schwer, wofür sie in letzter Zeit Kritik einstecken musste. Aber es gibt Alternativen, auf die ich hier schön öfter hingewiesen habe: Goodreads (gehört zu Amazon) oder auch Whatchareadin.

Der deutsche Distributor Books on Demand liefert demnächst all seine Katalogdaten inklusive Covers an die Social-Reading-Plattform Goodreads. Das soll es BoD-Autoren erleichtern, dort ihre Bücher leichter zu vermarkten.

Interessant ist dieser Teil aus zwei Gründen: Goodreads ist mit 25 Millionen Nutzern die weltgrößte Plattform dieser Art, lag in Deutschland allerdings bisher noch hinter der Holtzbrinck-Plattform Lovelybooks. Wenn dadurch BoD-Autoren in Zukunft verstärkt auf Goodreads setzen, während Lovelybooks seine ablehnende Haltung zu Self-Publishing-Autoren beibehält, könnte das zu einer Verschiebung der Marktverhältnisse führen. Die deutsche Präsenz von Goodreads ist angeblich bereits nach der britischen die zweitgrößte in Europa.

Wenn ein potenzieller Käufer den Online-Buchladen seiner Wahl durchstöbert, fällt sein Blick in der typischen Listen-Darstellung der Reihe nach auf Cover, Titel, Preis und Bewertung, letztere meist in Sternchenform. Während der Autor aber Cover, Titel und Preis selbst im Griff hat und optimieren kann, sieht es bei den Leser-Besprechungen (bei Amazon “Kundenrezensionen” genannt, wobei man über die Bezeichnung “Rezension” hier durchaus streiten kann) anders aus.

Die kommen nun einmal von den Lesern, jedenfalls in etwa 95 Prozent der Fälle – der Rest sind Verwandte des Autors und Irrläufer, die zum Beispiel eigentlich mit Amazon in Kontakt treten wollten.

Wie wichtig sind Kundenrezensionen?

Für den Verkauf eines Produkts sind gute Bewertungen enorm wichtig. Die Statistiken zeigen, dass es auf Anzahl und Mittelwert ankommt. Richtig ernst nimmt der Käufer die Bewertungen erst, wenn wenigstens zehn davon zusammengekommen sind. Titel mit weniger als zehn Bewertungen verkaufen sich jedenfalls in der Regel zögerlicher. Dabei sollte ein Mittelwert von 3,8 (im Amazon-System) nicht unterschritten werden – so lange zeigt Amazon nämlich noch 4 Sternchen an. Der Mittelwert in den Top 1000 liegt bei 4,4, das ist also der Maßstab, nach dem der Leser urteilt.