In dem Artikel über die Fehlersuche in eBooks habe ich sie kurz erwähnt: die Vorschriften, die Amazon für die Gestaltung von Kindle-eBooks aufgestellt hat. Obwohl Amazon Titel, die diese Guidelines verletzen, zunächst trotzdem freischaltet (bis es Leser-Beschwerden gibt), sollten Sie sie beachten. Denn sie haben meist einen sachlichen Grund – ein E-Book, das sich daran hält, ist komfortabler lesbar. Selbst wenn Sie parallel ein ePub zum Upload in einem anderen Shop erstellen, schadet es nicht, die Richtlinien zu befolgen.

Amazons neues Publishing-Programm hat jetzt auch offiziell einen Namen: “Kindle Scout”. Das hat der Buchhändler den vorab registrierten Interessenten gerade per E-Mail mitgeteilt. Unter kindlescout.amazon.com können US-Bürger ab sofort bisher unveröffentlichte Titel für das Programm einreichen.
Angenommen werden englischsprachige Werke in den Genres Liebesroman, Krimi/Thriller und Fantasy/Science Fiction. Wer sich in einem einmonatigen Auswahlprozess unter Leserbeteiligung durchsetzt, erhält einen Vertrag mit vergleichsweise vernünftigen Konditionen (siehe hier).

Per Newsletter hat Amazon jetzt Einzelheiten zu seinem neuen Verlagsprogramm bekanntgegeben, das “in ein paar Wochen” starten soll. Das Programm heißt nach wie vor nur “New publishing program”. Bewerben können sich in den USA lebende Autoren (mit US-Sozialversicherungsnummer und US-Bankkonto) in den Genres Romantik, Krimi & Thriller sowie Science Fiction & Fantasy.

Einzureichen sind komplette Manuskripte inklusive eines unverwechselbaren Covers, die bisher unveröffentlicht sein müssen. Mindestens 50.000 Wörter sind gefordert, der Text sollte bereits lektoriert sein. Veröffentlicht werden allerdings nur die ersten Kapitel (etwa 3000 Wörter). Benötigt werden außerdem ein einzeiliger Pitch der Art “Space opera meets the Middle Ages” und eine Beschreibung mit bis zu 500 Zeichen. Mit der Einreichung gibt der Autor Amazon eine 45-tägige, exklusive Lizenz, den Auszug zu veröffentlichen.

Vor ein paar Tagen gab Kollegin Myra Cakan in ihrem Blog den Tipp Ihres Distributors weiter, dass Amazon Cover-Bilder in neuer (höherer) Auflösung zur Pflicht gemacht habe. In KDP war zu diesem Zeitpunkt noch nichts davon zu lesen. Das hat sich bis heute nicht geändert. Amazon bereitet aber tatsächlich Änderungen bei den Bildgrößen vor – und das nicht nur beim Marketing-Cover für die Website, sondern auch bei der Größe der Bilder im eBook, die bisher auf 127 Kilobyte beschränkt war.

Indie-Autor Scot Johns ist bei Amazon auf die neuen Kindle Publishing Guidelines gestoßen, die er in seinem Blog beschreibt. Das (englischsprachige) PDF der Guidelines finden Sie hier. Amazon setzt demnach gerade mehrere Änderungen um, die ihren Weg nach KDP offenbar erst noch finden müssen:

  • Die maximale Bildgröße in eBooks wird auf 5 Megabyte erhöht
  • Werbe-Cover (nicht die Cover im eBook) sollen nun 2560 x 1600 Pixel groß sein (die dpi-Angabe im PDF ist irrelevant) bei einer maximalen Dateigröße von 5 Megabyte
  • Cover dürfen keine Preise oder Werbe-Texte für zeitlich beschränkte Aktionen enthalten (“must not … mention pricing or other temporary promotional offers…”)
  • Für Fixed-Layout-Bücher gibt es eine ganze Reihe neuer Anforderungen an die Bildauflösung, bis hin zu 4800 x 3000 Pixeln bei 2,5-facher Vergrößerung.
  • Ganzseitige Bilder sollten für ein Seitenverhältnis von 16:10 (bisher: 17:10) optimiert werden.