Gut zu schreiben macht Arbeit. Das stimmt. Meistens. Eine Ausnahme stelle ich Ihnen hier vor. Das Einzige, was Sie dazu tun müssen, ist, einen kleinen Perspektivwechsel in Ihrem Kopf zu vollziehen. Und Ihr Roman wird um einen Quantensprung spannender.
Schlagwort: Spannung
Viele Autoren stellen sich die Frage, worüber sie schreiben sollen. Mein erster, wenig sympathischer Impuls darauf: »Wenn ihr das nicht wisst, Leute, dann schreibt nicht, denn offenbar treibt euch nichts um.« Dann sehe ich mir die Frage genauer an und suche nach der echten Frage dahinter.
Im Literarischen Salon in Hannover kritisierte ein Gast letztens, dass Self Publisher offenbar nur am Geld interessiert seien – und kaum an der sprachlichen Qualität ihrer Arbeit. Oder wie sei der typische Inhalt der Beiträge in der Selfpublisherbibel sonst zu interpretieren? Der Mensch hat Recht. Es gibt auch Themen abseits von Honoraren und Tantiemen, die spannend sind.
Deshalb nun der erste Gastbeitrag von Karla Schmidt zum Thema “Wie kommt Spannung in eine Geschichte?”
Ich habe gerade den Roman Americanah von Chimamanda Ngozi Adichie gelesen. Ach was – verschlungen! In zwei Tagen waren die knapp 600 Seiten, die derzeit als große Weltliteratur gehandelt werden, ausgelesen.
Hm, Weltliteratur … sind das nicht eigentlich die „anstrengenden“ und „unspannenden“ Bücher? Americanah las sich jedoch geradezu soghaft. Ständig wurde ich mit neuen Emotionen und Gedanken konfrontiert. So habe ich die Welt noch nie zuvor gesehen! Und die Geschichte dazu, die war einfach verdammt spannend.
Doch was ist Spannung, wie entsteht sie? Ist die Spannung in einem kranken Psychothriller, einem klassischen Ermittlerkrimi, einer Lovestory, einem Abenteuerroman oder in sogenannter Weltliteratur immer dieselbe? Oder gibt es Wesensunterschiede, je nachdem, in welchem Genre man schreibt?