E-Book-Händler Kobo startet Flatrate “Kobo Plus” – in Belgien und den Niederlanden

Kobo, eine Tochterfirma des japanischen Handelsgiganten Rakuten, hat eine E-Book-Flatrate auf den Markt gebracht. “Kobo Plus” kostet 9,99 Euro im Monat und ist zunächst in Belgien und den Niederlanden verfügbar. Knapp 40.000 Titel sollen im Programm sein, davon 16.000 in Holländisch, ein Probemonat ist kostenlos.

Die für Selfpublisher interessanten Details hat The Digital Reader ausgegraben: Die Teilnahme an Kobo Plus ist freiwillig. Sie erfordert keine Exklusivität, das E-Book soll aber für mindestens sechs Monate verfügbar sein.

Gezahlt wird aus dem Einnahme-Pool, und zwar wenn ein Leser mindestens zwanzig Prozent des E-Books gelesen hat. Dazu summiert Kobo am Monatsende die Leseaktivität aller Abonutzer und berechnet daraus einen Anteil des Autors an den Netto-Gesamteinnahmen, wobei Kobo 40 Prozent dieser Einnahmen für sich beansprucht. Welche Beträge sich dann pro Buch ergeben, hängt davon ab, wieviele E-Books die Abonnenten im Monat konsumieren; je mehr, desto weniger bleibt für den Autor übrig. Der Buchumfang spielt bei der Berechnung keine Rolle. Das Modell eignet sich also für kurze Bücher besser als für lange. Über kurz oder lang dürfte Kobo dadurch mit einer ähnlichen Schwemme an dünnen Titeln zu rechnen haben wie Kindle Unlimited, bevor auf die Bezahlung pro Seite umgestellt wurde.

Minuspunkt: Im kostenlosen Probemonat erfolgen keine Zahlungen an den Rechteinhaber – da macht Amazon bei Kindle Unlimited keinen Unterschied. Nach dem Kobo-Modell tragen offenbar allein die Autoren die Kosten für den Probemonat, nicht Kobo.

Kobo ist gerade dabei, die Tolino-Technikplattform zu übernehmen. Ob das irgend etwas über eine Einführung der Flatrate in Deutschland aussagt, ist eher unwahrscheinlich.