Autoren-Tipp: Wie Sie herausfinden, ob jemand Ihr Buch geklaut hat

Plagiate gibt es, seit es Bücher gibt. Für lange Zeit hatten Autoren überhaupt keine Rechte. Das Urheberrecht ist eine Erfindung der Neuzeit. Insofern können wir eigentlich froh sein – und doch ärgert es natürlich insbesondere den Urheber ungemein, wenn fiese Gesellen den kürzeren Weg gehen und abschreiben, statt sich selbst Gedanken zu machen.

Wie kommt man derartigen Kopien auf die Schliche? Heute deutlich besser als noch vor wenigen Jahren, und das haben wir den Scan-Initiativen von Google & Co. zu verdanken. Als man Plagiate nur nachweisen konnte, indem man Hunderte Bücher durchblätterte, wären die meisten der aktuellen Vorkommnisse wohl nicht ans Licht gekommen.

Am einfachsten sind Plagiate zu entdecken, wenn frei im Netz verfügbare Texte (etwa Fanfiction) ins eBook übertragen wurde. Aber auch bei sehr vielen, früher nur auf Papier erhältlichen Titeln hilft inzwischen eine Suche bei Google Books. Das Quellmaterial dazu finden Sie etwa bei Amazons “Blick ins Buch”. Suchen Sie sich Stellen aus, die keine Personen- oder Ortsnamen enthalten, denn findige Abschreiber ändern diese gern. Eventuell müssen Sie mehrere Sätze testen, weil manchmal auch die Wortstellung im Satz verändert wird.

Online-Plagiatefinder wie Plagscan oder Plagiatspruefung.de  helfen im Fall von Belletristik übrigens nur selten. Sie gehen so vor, dass sie nach und nach einzelne Sätze eines Textes an Google schicken und die Fundstellen zusammenfassen. Wird dann ein bestimmter Prozentsatz überschritten, gilt der Text als verdächtig. Ich habe beide Angebote mit den aktuellen Plagiatsfällen getestet – ohne Treffer. Diesem Text hier aber, den ich mir (Indianer-Ehrenwort) gerade selbst ausgedacht habe, weist Plagiatefinder immerhin sechs verschiedene Fundstellen nach. Faktisch liegt das daran, dass die verglichenen Satz-Schnippsel wohl einfach zu kurz sind.