Die Verlagsgruppe Random House startet in Deutschland mit Twentysix ein eigenes Selfpublishing-Portal (der Name zielt auf die 26 Buchstaben des Alphabets ab). Die technische Umsetzung hat dabei BoD übernommen – und das ist dem Angebot auch anzumerken. Allerdings sind bisher wenig Gründe erkennbar, nicht gleich zum Original zu gehen. Hier ein Preisvergleich:
Buch-Pauschale
Twentysix: 39 Euro
BoD: 19 Euro
Taschenbuch 12×19, 100 Seiten, VK 9,99 €:
Honorar Twentysix: 3,00 Euro
Honorar BoD: 3,14 Euro
Taschenbuch 12×19, 300 Seiten, VK 9,99 €:
Honorar Twentysix: 0,65 €
Honorar BoD: 0,94 €
Die E-Book-Konditionen (“26 Basic”) entsprechen denen von BoD mit ca. 45 Prozent des Netto-Verkaufspreises über alle Shops. Für 199 Euro gibt es ein Premium-Paket, das zusätzlich die Covergestaltung enthält.
RandomHouse wirbt außerdem damit, dass Twentysix-Autoren die Chance hätten, “von Verlagen der Verlagsgruppe Random House entdeckt zu werden” – als ob das auf anderen Selfpublishing-Plattformen nicht der Fall wäre. Zusätzlich “nominiert eine Jury aus Lektoren und Marketing-/Vertriebsexperten der Verlagsgruppe Random House und von BoD regelmäßig Twentysix-Autoren für exklusive Verlagsservices. Die kostenlosen Angebote können Autoren-Coachings, die Produktion von Buchtrailern oder weitere Werbemaßnahmen umfassen. Ziel ist es, aufstrebende Autoren zu fördern und bei der Buchvermarktung zu unterstützen”, so die Pressemitteilung.
Fazit: Dem Angebot liegt offenbar das Missverständnis zugrunde, dass Autoren für die vage Möglichkeit, mit ihrem Buch in einem Verlag unterzukommen, freiwillig auf Honorar verzichten. Das hätte vor drei Jahren vielleicht sogar funktioniert – heute sind zumindest die professionellen Autoren, die für RandomHouse interessant wären, da viel besser informiert.