Nachgerechnet: “Das Syndikat” wehrt sich gegen eBook-Flatrates

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Einen “Ausverkauf der Literatur” erkennt die AutorInnengruppe Das Syndikat in Amazons geplanter eBook-Flatrate KindleUnlimited. Nun kann man diese Flatrate durchaus kritisch sehen: Fordert Amazon doch von unabhängigen Autoren, die sich daran beteiligen wollen, unbedingte Exklusivität. Allerdings entzündet sich die Kritik nicht an dieser Bedingung, sondern am lieben Geld.

Die AutorInnen werden beleidigend niedrig für ihre Leistung honoriert” zitiert Buchmarkt.de die Bestsellerautorin Nina George. Tatsächlich erhalten beteiligte Verlage jedoch je nach individuellem Vertrag einen hohen Prozentsatz des Netto-Verkaufspreises (bis zur Hälfte, hört man) pro Ausleihe. Und kauft der Kunde das betreffende Buch später, weil er es behalten will (maximal zehn Titel können gleichzeitig ausgeliehen werden), wird der verbliebene Differenzbetrag zum Kaufpreis ausgezahlt.

Self Publisher bekommen hingegen einen Anteil an einem weltweiten Fonds, der bei ca. 1,50 € liegt.

Vielleicht sollte Nina George ja mal einen Blick auf ihre Honorarabrechnung werfen. Denn der von den Verlagen gestützte eBook-Verleih Skoobe (der auch Titel von Nina George im Programm hat) zahlt mit ca. 15% pro Leihvorgang weitaus weniger aus. Bei einem Bruttopreis von 8,99 Euro (Lavendelzimmer) bleiben für die Autorin dann tatsächlich nur noch ein paar Cent (nämlich genau 28 Cent, wenn der Verlag 25% des Erlöses auszahlt, wie bei eBooks meist üblich).