Software-Test: Mit dem E-Book-Creator eBooks als ePub, Mobi, PDF und HTML aus einer Quelle erzeugen

Der E-Book-Creator ist ein Webservice, der vom Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation betrieben wird, einem gemeinnützigen Verein. Es handelt sich um eine Open-Source-Anwendung, das muss den Autor aber nicht interessieren.

Am Anfang steht natürlich eine Registrierung. Hier funktionierte das von Safari vorgeschlagene Passwort nicht, weil es nicht nur alphanumerische Zeichen enthielt. Wichtig: die Nutzungsbedingungen untersagen, mit dem Service pornografisches Material herzustellen. Außerdem wird das erzeugte eBook mindestens kurzzeitig unter einem prinzipiell öffentlich zugänglichen Link gespeichert (der allerdings nirgends verlinkt ist). Dieser wird nur dann gelöscht, wenn der Nutzer sein komplettes Projekt löscht.

Die Benutzung des Dienstes selbst ist unkompliziert. Zunächst legt man allgemeine Daten des eBooks fest, gefolgt von seiner Struktur. Dabei setzt die Software auf das Baukastensystem: Man klickt sich Deckblatt, Einleitung, Kapitel oder Bilderverzeichnis mit der Maus zusammen. Manche Strukturen werden automatisch aktualisiert (Inhaltsverzeichnis), andere muss man im zweiten Schritt manuell mit Inhalten füllen.

Die Struktur eines eBooks
Die Struktur eines eBooks

Das betrifft insbesondere die Kapitel, von denen man beliebig viele ins Projekt einfügen kann. Kapitel bestehen aus Überschriften in zwei Ebenen, Texten und Bildern (inklusive Bildunterschrift). Es lassen sich auch Videos und Quizzes einfügen, allerdings werden diese lediglich als Weblinks in das eBook eingebaut, sodass man beim Lesen dann eine Internet-Verbindung benötigt. Weitere Elemente sind nicht möglich. Mir fehlen da insbesondere Tabellen oder auch Überschriften der dritten Ebene und ein Index.

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Definition eines Kapitels

Ist die Arbeit beendet (es gibt keinen “Speichern”-Button, das System speichert von selbst), klickt man auf “E-Book-Ausgabe erstellen / aktualisieren“. Und kurze Zeit später stehen schon Varianten als ePub, Mobi (für Amazon), PDF und HTML bereit. Das PDF und die HTML-Datei sehen überraschend gut aus, wobei das PDF ein kleines Wasserzeichen auf dem Deckblatt trägt. Die Mobi-Datei wurde von Amazon akzeptiert. Leider validiert das ePub nicht, die meisten eBook-Verkäufer würden es also ablehnen. Auch einmaliges Öffnen und Speichern mit Sigil konnte nicht sämtliche Fehler bereinigen (aber einige).

Überzeugen Sie sich selbst:

Interessant: eBooks lassen sich auch mit anderen (angemeldeten) Autoren teilen, sodass man gemeinsam an einem Projekt arbeiten kann.

Fazit: Durch die nötige Nacharbeit im Quelltext ist der E-Book-Creator als Tool für Einsteiger nicht geeignet – und Profis fehlen zu viele Features. Das ist schade, denn der grundsätzliche Aufbau und die Einfachheit gefallen.