Zur Frankfurter Buchmesse untersucht der Branchenverband Bitkom inzwischen traditionell das elektronische Lesen mit Hilfe einer repräsentativen Umfrage. Das Fazit scheint den Statistiken von Börsenverein / GfK Recht zu geben: “Im Vergleich zu den beiden Vorjahren ist der Anteil der E-Book-Leser an der Gesamtbevölkerung … nahezu konstant geblieben”.

Die Firma Booktype (BoD-Nutzer kennen sie, weil sie den Online-Editor programmiert hat) bietet seit ein paar Monaten mit Omnibook einen Service, mit dessen Hilfe Sie Ihr nächstes Buch nicht nur online schreiben, sondern auch gleich noch mit anderen (etwa Lektoren) gemeinsam bearbeiten und schließlich auch als sauberes E-Book und Print-PDF ausgeben lassen können.

Wie es aussieht, wird in der neuen Fassung des Gesetzes über die Buchpreisbindung das E-Book zwar explizit aufgenommen, doch genauso explizit fallen Selfpublisher in Zukunft aus dem Anwendungsbereich heraus. Das Gesetz ist zwar noch nixht verabschiedet, aber zumindest die Bundesregierung schreibt: „Elektronische Bücher, die nicht als verlags- oder buchhandelstypisch anzusehen sind, wie beispielsweise von den Autoren selbst unter Nutzung spezialisierter Plattformen veröffentlichte elektronische Bücher, fallen nicht unter die Preisbindung.“

Das ist auf der einen Seite ganz schön dreist – Selfpublisher, die bei Amazon die Hälfte der Bestsellerliste reserviert haben und auch bei den Tolino-Händlern zunehmend präsent sind, sind also “nicht buchhandelstypisch”? Haaaalllloooo?

Jeder Vierte liest E-Books: Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die der der Branchenverband Bitkom bei über 2500 repräsentativ ausgewählten Deutsche durchgeführt hat. Der Anteil der Digital-Leser ist im Vergleich zum Vorjahr beinahe konstant geblieben. Die Altersverteilung ist dabei recht ausgeglichen, nur die über 65-Jährigen sind unter den E-Book-Lesern unterrepräsentiert. Immerhin 35 Prozent der Nicht-Nutzer können sich vorstellen, in Zukunft digital zu lesen.

Wichtigstes Lesegerät ist dabei eindeutig das Notebook (41 Prozent), knapp gefolgt vom Smartphone (38 Prozent). Spezielle Lesegeräte (Kindle, Tolino…) verwendet ein Drittel der E-Book-Nutzer. Immerhin ein Fünftel (21 Prozent) setzt auf “richtige” Computer, etwas weniger (20 Prozent) lesen auf dem Tablet (Mehrfachnennungen möglich – 18 Prozent der Nutzer haben an, auf mehreren Geräten zu lesen). Leider wurde hier nicht nach Nutzungshäufigkeit unterschieden: zu vermuten ist, dass Vielleser eher E-Reader nutzen als Wenigleser.