Zur Frankfurter Buchmesse untersucht der Branchenverband Bitkom inzwischen traditionell das elektronische Lesen mit Hilfe einer repräsentativen Umfrage. Das Fazit scheint den Statistiken von Börsenverein / GfK Recht zu geben: “Im Vergleich zu den beiden Vorjahren ist der Anteil der E-Book-Leser an der Gesamtbevölkerung … nahezu konstant geblieben”.
Allerdings ergibt die Befragung trotzdem ein anderes Bild: Demnach liest nämlich ein Viertel aller Bundesbürger digitale Bücher. Das sind vor allem die Jüngeren: “36 Prozent der 14- bis 29-Jährigen nutzen E-Books. Unter den 30- bis 49-Jährigen sind es 30 Prozent und unter den 50- bis 64-Jährigen 23 Prozent. In der Altersgruppe ab 65 Jahren liegt der Anteil der E-Book-Nutzer nur bei 7 Prozent.”, so die Pressemitteilung.
Damit sich das ändert, fordert der Verband neue Impulse – in Form einer Angleichung der Mehrwertsteuer. “85 Prozent aller Befragten befürworten, die Mehrwertsteuer bei E-Books auf den ermäßigten Satz abzusenken.”
Interessant ist in diesem Jahr, dass erstmals E-Book-Reader unter den Lesegeräten am beliebtesten sind – bislang waren das PCs und Smartphones. 46 Prozent der E-Book-Leser nutzen Geräte wie Kindle, Tolino oder Kobo, 41 Prozent lesen auf dem Smartphone und 24 Prozent auf einem Tablet. Fast jeder vierte E-Book-Nutzer liest auf mehreren Geräten parallel (Vorjahr: 18 Prozent).
Die meisten Nutzer kaufen ihren Lesestoff (86 Prozent). 27 Prozent nutzen bereits die Onleihe öffentlicher Bibliotheken. Kommerzielle E-Book-Flatrates haben 13 Prozent der E-Book-Leser abonniert.
Woher erfahren die Leser von neuen Büchern? Primär von Freunden (74 Prozent). “Das Stöbern im Buchladen mit aktuell 54 Prozent und Buch-Rezensionen in klassischen Medien mit 27 Prozent konnten ebenfalls zulegen.” Auf Empfehlungen ihres Buchhändlers verlassen sich jedoch nur noch 16 Prozent der Befragten. Diese stöbern lieber im Web (55 Prozent) oder lassen sich von den Empfehlungs-Algorithmen der Online-Händler inspirieren (38 Prozent).