Software-Test: Playwrite – einfache ePub3-eBooks für Jedermann und alle Stores?

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Einmal ordentlich formatieren – dann überall hochladen: Das verspricht Playwrite. Die Software ist für knapp 50 Euro im Mac-Appstore verfügbar, also auch nur unter MacOS lauffähig, ganz wie der Konkurrent iBooks Author. Die eBooks, die PlayWrite ausgibt, entsprechen jedoch anders als die von iBooks Author dem Industriestandard ePub 3 und sollten deshalb auf jedem Tablet, Smartphone oder eReader gut aussehen. So weit die Theorie.

Bevor wir uns die Praxis ansehen, erst einmal ein Blick auf das Programm. Lobenswert ist, wie leicht trotz englischsprachiger Oberfläche der Umgang damit fällt. Mit Playwrite zu arbeiten, fühlt sich nicht wie programmieren an, sondern wie schreiben und gestalten. Zunächst wählt man dabei eine Vorlage, die man wie von Word gewohnt mit Inhalt befüllt. Sie enthält bereits einen Satz von zueinander passenden Formaten für Überschriften, Fließtext etc. Danach kann man das Layout mit zusätzlichen Elementen aufpeppen: Infoboxen, Kästen, Zitate, Tabellen sind möglich. Auch Videos lassen sich einbinden. Jedes Element kann man über ein Editorfenster noch in Farben, Ausrichtung, Liniendicke und ähnlichen Faktoren anpassen. Da natürlich nicht alle Geräte identisch sind, zeigt Playwrite das Ergebnis auf Wunsch simuliert auf Tablet oder Smartphone an, nach Wahl im Hoch- oder Querformat.

Die derzeit vorhandenen Templates
Die derzeit vorhandenen Templates

Um daraus dann ein ePub zu erzeugen, wählt man einfach “Save for Publishing”. Das Ergebnis ist eine Datei im ePub-3-Format, die auch die Tests des ePub-Validators besteht. Man kann sie also beim Anbieter seiner Wahl hochladen. Allerdings ist in der Realität die ePub3-Unterstützung noch nicht durchgängig. In der iBooks-App treten zumindest keine groben Fehler zu Tage. Videos lassen sich abspielen. Kästen und Tabellen zeigen zwar nicht dieselben Hintergründe wie noch in Playwrite, sehen aber trotzdem brauchbar aus.

Weniger zufriedenstellend sind die Resultate leider bei Amazon. Zunächst muss man alle Videos aus der Datei entfernen, sonst weigert sich KDP ganz. Ohne Videos klappt das Hochladen, doch nach der Umwandlung zeigen sich unschöne Sonderzeichen (vor allem, wenn man viel mit Copy & Paste gearbeitet hat), und auch die deutschen Umlaute werden nicht korrekt dargestellt. Auf den eInk-Kindles muss man zudem auf viele Formate verzichten. Das Ergebnis unterscheidet sich jedenfalls deutlich von dem auf anderen Geräten.

Fazit: Vielversprechend! Playwrite könnte eine interessante Alternative zu iBooks Author werden – wenn es möglich wäre, daraus auch auf dem Kindle gut aussehende Dokumente zu erzeugen. Derzeit ist es nur für den iBookStore geeignet.