Sie wollen ein über Createspace, das Print-on-Demand-Angebot von Amazon, verlegtes Buch kaufen? Dann sollten Sie zuerst bei Thalia nachsehen – denn dort ist das Buch voraussichtlich günstiger als bei Amazon selbst.
Schlagwort: CreateSpace
KDP und CreateSpace haben es heute per Newsletter bekanntgegeben: Ab 1. November 2014 tritt statt Amazon EU S.à r.l. nun Amazon Media EU S.à r.l. in die mit KDP und CreateSpace geschlossenen Verträge ein. Die Adresse des Unternehmens (5 Rue Plaetis, L-2338 Luxembourg, Luxembourg) ändert sich nicht, wohl aber die Umsatzsteuer-ID, die nun LU 20944528 (statt bisher LU20260743) lautet.
Die deutsche Firma BoD hat kurz vor der Buchmesse ein neues Preismodell für Self Publisher vorgestellt. Auf der Leipziger Autorenrunde erhielt ich einige Fragen dazu – welche Vor- und Nachteile hat ein Autor, der dieses Modell nutzt? Die Antwort fällt leichter, wenn man das Books-on-Demand-Angebot mit wichtigen Wettbewerbern vergleicht: der Firma Amazon mit den beiden Angeboten Kindle Direct Publishing (KDP, für eBooks) und CreateSpace (für Print) sowie der Firma ePubli. Der Vergleich geht von der Annahme aus, dass der Autor sein Werk sowohl als eBook als auch gedruckt in den Handel bringen will, und zwar ohne großen Zusatz-Aufwand.
Distributoren kümmern sich um den Vertrieb Ihrer Bücher. Wer leistet und kostet was – und was ist bei der Auswahl des richtigen Partners zu beachten?
Es gehört zu den Freiheiten eines Self Publishers, dass er sich um alles selbst kümmern muss: Vom Verfassen des Buchs über Lektorat und Herstellung bis hin zum Vertrieb. Während der Verlag ab Manuskript-Abgabe die Regie übernimmt, hat der Indie-Autor selbst die volle Verantwortung. Natürlich können Sie sich selbst mit einem Bauchladen auf die Straße stellen und Passanten ansprechen.
Tatsächlich gehört das bei manchen Autoren sogar zur Strategie: Warum nicht den örtlichen Buchhändler ansprechen, ob er einen aufstrebenden Schriftsteller aus der Nachbarschaft unterstützen möchte? Auch am Rande von Lesungen wird das eigene Werk in der Regel nicht nur signiert, sondern auch verkauft. Wenn, gehört die eigene Präsenz auf der Straße oder beim Buchhändler allerdings eher zum Marketing. Wer sich dafür interessiert – der für sein persönliches Engagement im Buchverkauf bekannte Wiener Autor Albert Knorr berichtet im Web über seine spannendsten Ideen.
Kein Autor schafft es jedoch, in allen Buchhandlungen der Bundesrepublik persönlich vorbeizuschauen, um sein Buch vorzustellen. Und in den Online-Läden für gedruckte Bücher und eBooks hat der Verfasser eines Titels ja gar nicht erst die Chance, selbst potenzielle Käufer anzusprechen. Sie brauchen also einen Dienstleister, der Ihre Werke in eigenen oder fremden Läden an Ihrer Stelle anpreist.
Gedruckte Bücher verkaufen
Der Markt ist dabei allerdings zweigeteilt. Für gedruckte Bücher funktioniert er wesentlich anders als für elektronische. Das liegt natürlich daran, dass Print-Bücher nicht einfach über Datenleitungen auf einen Server zu laden ist. Jemand muss sie in Pakete packen und in der Buchhandlung in Regale stellen – falls es vorher gelungen ist, den Buchhändler davon zu überzeugen, dass das eine gute Idee ist. Verlage beschäftigen dafür Key Accounter (für die großen Ketten) und Vertreter, die zweimal im Jahr ihre Kunden abklappern, die Buchhändler. Self Publishern fehlen diese Strukturen.
Self-Publishing-Urgestein BoD bietet Autoren ab sofort neue, bessere Bedingungen. Im einzelnen sind das:
- Keine Jahresgebühr für die Datenhaltung mehr (früher 19 Euro)
- Gedrucktes Buch auch vom eBook getrennt zu veröffentlichen
- Werbeaktionen für eBooks (Preis ab 0 Euro, bis zu acht Wochen lang)
- Vertragslaufzeit von zwei Jahren auf ein Jahr verkürzt
Die anderen Konditionen ändern sich nicht. Durch die Trennung von Print und eBook ist BoD damit überhaupt erst eine Alternative zu CreateSpace geworden, mit der Autoren zusätzlich den deutschen Buchhandel erreichen. Schön wäre es natürlich, könnte BoD auch den Druckpreis noch etwas nach unten anpassen, damit die Taschenbücher auch preislich mit Verlagswerken konkurrieren können…
Seit kurzem bietet die Amazon-Tochter CreateSpace auch deutschen Nutzern die so genannte “Expanded Distribution” an. Klingt wie eine vernünftige Einstellung – “the more, the merrier”, wie wir Deutschen so sagen. Was ist gegen eine möglichst breite Distribution einzuwenden?
Nun ja, der Autor erhält etwa 50 Prozent weniger Honorar, wenn ein Buch über diesen Kanal verkauft wird. Der genaue Betrag ist in der Rubrik “Pricing” einsehbar. Aber das sind wir ja von den Buchhändlern gewöhnt, auch die müssen schließlich von irgend etwas leben. Oder?
Spannender wird es, wenn man sich ansieht, wer die dafür freigegebenen Titel dann verkauft. Der Hugendubel, Osiander oder lokale Buchhändler um die Ecke ist nicht dabei (was man Amazon nicht vorwerfen kann – wer bestellt schon freiwillig bei der bösen Konkurrenz).