Sie wollen ein über Createspace, das Print-on-Demand-Angebot von Amazon, verlegtes Buch kaufen? Dann sollten Sie zuerst bei Thalia nachsehen – denn dort ist das Buch voraussichtlich günstiger als bei Amazon selbst. Das ist anscheinend eine Folge der Globalisierung des Buchmarkts: Thalia (aber auch Buecher.de oder Hugendubel) beziehen Titel über den Katalog des Großhändlers Ingram. Und Ingram wiederum nimmt seit einiger Zeit auch von Createspace hergestellte Titel ins Programm auf, sofern bei diesen die “Expanded Distribution” aktiviert ist.
Das Ergebnis: die Werke tauchen mit 1-2 Wochen Lieferzeit auch im Thalia-Shop auf. Das ist leicht an den US-ISBNs der Werke erkennbar, die zu Createspace gehört. Insgesamt betrifft das rund 10.000 Titel; als Verlag gibt Thalia eine Firma “St Paul Pr” an, die im Netz unauffindbar ist.
Autoren könnten darüber eigentlich ganz froh sein, und auch vom deutschen Buchhandel ist man eine derartige Offenheit gegenüber Amazon nicht gewohnt. Leider gibt es ein Problem: die Preisbindung. Da es sich um dasselbe Buch handelt, das einmal von Thalia und einmal von Amazon verkauft wird, verletzt offenbar einer der Händler das Gesetz. Amazon dürfte es in diesem Fall nicht sein…
Autoren brauchen aber wohl keine Befürchtungen zu haben – da sie den Preis korrekt festgelegt haben, dürften sie von Abmahnungen nicht betroffen sein. Wenn im Zuge der globalisierten Geschäfte Preise (und auch Umlaute) verloren gehen, haben die Verkäufer das Problem.