Amazons Kindle-Unlimited-Programm umfasst in Deutschland eine fünfstellige Zahl von deutschsprachigen Titeln. Dabei den Überblick zu behalten,hilft die neue Website e-Books-Unlimited.de (Disclaimer: von mir selbst betrieben). Hier fließen automatisch alle neuen KindleUnlimited-Titel ein und sind nach Verkaufsrang oder Bewertung sortierbar. Interessenten können auch neue KindleUnlimited-eBooks bestimmter Genres abonnieren und bekommen diese dann per Newsletter in die Mailbox geschickt.

KindleUnlimited muss in den USA noch besser gestartet sein als von Amazon vermutet – jedenfalls sank die Auszahlung pro geliehenem (Kindle-Leihbücherei) bzw. heruntergeladenem (KindleUnlimited in den USA) eBook im Juli auf 1,35 Euro. Im Juni hatte sie noch bei 1,64 Euro gelegen. Amazon hatte den zur Verfügung stehenden Fonds zunächst auf 1,4 Millionen Euro aufgestockt, dann aber in letzter Minute auf 1,77 Millionen Euro erhöht, also im Vergleich zum Juni fast den doppelten Betrag.

Es müsste ja auch in den Amazon-Abrechnungen zu sehen sein, aber dank des KDP-Newsletters ist es mir heute erst aufgefallen: Die Auszahlungen für die Kindle-Leihbücherei sind im Dezember extrem nach unten gegangen: Von vorher noch gut 1,80 Euro auf nur noch 1,37 Euro.

Da hat Amazon also entweder das Weihnachtsgeschäft nicht geahnt (der weltweite Fonds, den sich alle Autoren teilen, wurde jedenfalls nicht vergrößert, während man im Dezember 2012 mal eben auf 1,4 Millionen aufstockte) – oder man hat es eben einfach darauf ankommen lassen. Zum Ausgleich gibt es im Januar einen leicht erhöhten Fonds, der die Zahl zumindest nicht weiter absinken lassen dürfte.

Nachdem der erste Teil meiner Auswertung zum Self Publishing 2013 so gut ankam, habe ich meine Top-1000-Datenbank noch einmal nach interessanten Zahlen durchforstet. Das Faszinierende an so einem Berg Zahlen ist ja, dass die Datenmenge allein zunächst überhaupt nichts sagt. Stellt man aber die richtigen Fragen, ergeben sich neue Erkenntnisse.

Das bestbewertete eBook bei Amazon.de kommt von Halo Summers und heißt Feuersang und Schattentraum. Es liegt – bei einer großen Anzahl an Rezensionen – am nächsten an der magischen 5.0-Grenze.

Der subjektive Verdacht, dass mit zunehmendem Erfolg auch der Anteil der Neider wächst, die schlechte Rezensionen verteilen, bestätigt sich zumindest in der Statistik nicht. Tatsächlich wächst mit steigendem Charterfolg die mittlere Bewertung eines eBooks sogar leicht von 4,23 für die Top 1000 über 4,26 für die Top 100 auf 4,35 für die Top 10. Die Neider sind also wohl gegen die zufriedenen Leser in der Unterzahl.

Im Oktober 2012 hat Amazon in Deutschland als Teil des KDP-Select-Programms die Kindle-Leihbibliothek eingeführt. Ihr Charme für den Amazon-Kunden: Wer das Prime-Programm abonniert hat, darf pro Monat ein eBook daraus kostenlos ausleihen.

Das Kürzel “KOLL” auf den monatlichen Abrechnungen von KDP verrät Autoren, was sie von dem Programm haben. Pro Leihvorgang zahlt Amazon einen gewissen Betrag aus. Wie hoch dieser ausfällt, hängt vom monatlich vorab festgelegten, für alle KDP-Teilnehmer weltweit geltenden KDP-Select-Fonds ab und von der Gesamtanzahl der Leihvorgänge. Hoher Fonds und wenige Ausleihen bedeuten also pro Leihvorgang mehr Geld für den Autor.

Was hat KDP im Laufe dieses einen Jahres konkret in die Geldbörsen gespült? Im Mittel 1,64 Euro pro Monat. Die stärksten Ausreißer gab es gleich zu Beginn mit 1,82 Euro im Oktober, gefolgt von 1,46 Euro im November und sogar 1,42 Euro im Dezember. Zum Jahresende half also nicht einmal der deutlich erhöhte globale Fonds.

Die Entwicklung von KOLL-Fonds und Vergütung pro Leihvorgang über die letzten Monate