In dieser Woche fallen in den Amazon-Top-100 besonders die vielen Neueinsteiger auf – etwa “New York für Anfängerinnen” von Susann Remke, das es bis auf die 20 geschafft hat. Zudem tauchen die Distributoren Neobooks und Bookrix öfter auf als bisher – was Amazon ein wenig Exklusivität kostet. Man muss offenbar nicht mehr KDP auf ewig verfallen, um mit einem neuen Titel Erfolg zu haben.

Insgesamt sind genau 50 der 100 meistverkauften eBooks verlagsunabhängig entstanden. Kein Rekord, aber eine stabile Mehrheit. Der mittlere Preis sinkt, bedingt durch die Einführungs-Aktionen, leicht von 2,64 auf 2,54 Euro. Jetzt, im Fast-Winter, dominieren Titel mit Romantik- und Erotik-Note eindeutig vor den Krimis, die etwas verloren haben.

Die Daten im einzelnen:

Es tut sich was in den Charts: Von den 53 selbst publizierten eBooks, die in dieser Woche die Amazon-Top-100 bevölkern, sind acht Neu- oder Wiedereinsteiger. Wer oder was ist schuld? Zum einen heizt sich der Markt zu Weihnachten hin anscheinend langsam auf.

Zum anderen hingegen sind die Kindle-Deals der Verlage wohl eine Art Durchlauferhitzer: Sie schießen kurz an die Spitze und rutschen dann wieder ab – wobei sie neuen eBooks den Weg in die Charts frei machen.

Recht konstant ist inzwischen der mittlere Preis der Indie-Titel: Er lag in dieser Woche bei 2,64 Euro. Einige Preisaktionen ziehen den Schnitt nach unten, andere, die in der vergangenen Woche noch mit 99 Cent geworben haben, sind mit dem Preis wieder nach oben gegangen.

Die Daten im einzelnen:

Der Anteil unabhängiger Autoren in den Amazon-Top-100 bleibt konstant hoch: Auch in dieser Woche bildeten Self Publisher mit 55 von 100 Titeln eine regierungsfähige Mehrheit. Die Charts blieben insgesamt erstaunlich ruhig. Zwar sortierten sich wie üblich ein paar Kindle-Deals oben ein, doch insgesamt gab es mehr Wieder- als Neueinsteiger.

Der mittlere Verkaufspreis liegt trotz einiger Aktionen wieder bei 2,67 Euro. Die Charts im Detail:

In den Self-Publisher-Charts hat sich in dieser Woche eine Menge getan: Es gibt nicht nur einen neuen Spitzenreiter, sondern auch dreizehn neu in den Amazon-Top-100 vertretene Titel. Außerdem sind nun auch zwei US-Indie-Autoren dabei, die ihre Bücher selbst haben übersetzen lassen, statt sich von Amazon Crossing nach Deutschland bringen zu lassen.

Nach wie vor werden die Top 100 von Self Publishern dominiert: 52 von 100 Titeln haben keinen Verlag gebraucht. Fünf der Top-10-eBooks sind unabhängig publiziert. 37 der SP-Titel sind exklusiv bei Amazon erhältlich. Der mittlere Preis hat sich bei 2,57 Euro eingependelt.

Alle Daten en detail:

Etwa die Hälfte der Amazon-Top-100 werden regelmäßig von Self Publishern eingenommen. Ob Indie- oder Verlagsautor: Hohe Verkaufszahlen zu erreichen, hat offensichtlich längst nichts mehr mit einem Verlagsvertrag zu tun. Doch wie sieht es bei den Umsätzen aus? Das habe ich mir mit Hilfe des Amazon-Top-1000-Tools der Selfpublisherbibel für den Monat Oktober angesehen.

Eine Automatik für solche Auswertungen ist noch in Arbeit. Deshalb musste ich mich auf die aktuellen Top 50 beschränken. In der Tabelle unten finden Sie die Ergebnisse: Die umsatzstärksten eBooks des Monats Oktober 2013 bei Amazon.

Hauptergebnis: Beim Umsatz dominieren die Verlagstitel nach wie vor. Hinzu kommt ja dort auch noch der Umsatz der gedruckten Versionen, der bei dieser Auswertung keine Rolle spielte. Unter den ersten zehn eBooks finden sich aber auch schon zwei selbst publizierte Titel.

Was ist mir bei der Auswertung aufgefallen?

  • Erstens – Kindle-Deals (der Verlage) tauchen in der Liste so gut wie nicht auf. Der kurzzeitige Discount bringt die Titel für ein paar Tage in die Top 100, doch dann verschwinden sie auch wieder. Unter die umsatzstärksten Bücher schaffen sie es in der Regel nicht.
  • Zweitens – Amazon ist derzeit noch nicht sehr erfolgreich, Titel der eigenen Marke Amazon Crossing dauerhaft oben zu platzieren. Obwohl diese eBooks regelmäßig von Amazon promoted werden, sind sie unter den umsatzstärksten Titeln in der Minderzahl.
  • Drittens – Die umsatzstärksten Bücher kommen eher aus dem Mittelfeld. An der Spitze herrscht ein solcher Verdrängungswettbewerb, dass dort platzierte eBooks von ihrer guten Platzierung oft nicht wirklich profitieren.
  • Viertens: Unter Self Publishern taucht sehr häufig dieses Muster auf: Start mit 99-Cent-Preis. Vordringen in die Top 10. Hochsetzen des Preises. Absturz. Meine Stichprobe unter den derzeit ersten 50 ist noch nicht repräsentativ, aber es könnte sich abzeichnen, dass zumindest unter dem Umsatz-Gesichtspunkt die 99-Cent-Aktionen weniger erfolgreich sind, als es die kurzzeitig gute Platzierung signalisiert.
  • Fünftens: Was als gedrucktes Buch ein Bestseller ist, verkauft sich auch als eBook gut. Da stören selbst Preise von 8,99 oder 12,99 Euro nicht.

Ein Fünftel der Indies in den Amazon-Top100 sind in dieser Woche Neueinsteiger – also zehn der insgesamt 50 Titel. Wieder einmal absolute Mehrheit für das Self Publishing also. Alten Bekannten ist gelungen, dank ihrer Erfolge auch wieder ältere Titel nach oben zu ziehen: Sowohl Moe Teratos als auch Andreas Adlon haben erneut eBooks unter den Top 100, die dort vor Monaten schon einmal standen.

33 der 50 Titel sind Amazon-exklusiv, also auf keinem anderen eReader zu haben (lesbar wären sie dort schon, falls die Autoren auf DRM verzichtet hätten…). Der mittlere Preis liegt bei 2,57 Euro. Krimis und Romantik-Titel halten sich in ihrem Anteil etwa die Waage. Fantasy ist schon deutlich seltener vertreten, Science Fiction noch seltener.

Die Daten im einzelnen:

In dieser Woche haben Self Publisher erneut die absolute Mehrheit in den Amazon-Top-100: 51 der 100 Titel kommen nicht aus einem Verlag. Auffällig ist dieses Mal, wie ein erfolgreicher Titel auch ältere Bücher desselben Autors hochziehen kann. Poppy J. Anderson ist denn auch gleich mit vier eBooks in den Top 100 vertreten.

Der mittlere Preis liegt inzwischen gar nahe an den 3 Euro: 2,86 Euro – nicht lange, und auch Self Publisher erreichen günstiges Verlagsniveau. Das kann nur heißen, dass auch in den Köpfen der Leser Qualität keine Frage des Verlagsnamens ist: Die Käufer erwarten keinen Preisabschlag für “geringere Qualität” mehr, der wohl zu Beginn noch eine Rolle spielte.

Die Daten im einzelnen:

Bei der Betrachtung der bestplatzierten Titel von verlagsunabhängigen Autoren fällt in dieser Woche auf, dass der mittlere Preis deutlich Richtung drei Euro wandert – mit 2,74 Euro derzeit. Offenbar trauen sich immer mehr unabhängige Autoren, das 99-Cent-Regal auszulassen oder nur in einer Preisaktion zum Start zu bedienen.

Gleichzeitig nutzen auch deutlich mehr Self Publisher als bisher die 3,99-Euro-Kategorie, auf die auch günstige Verlagstitel abzielen. Ich wage deshalb die Prognose, dass Autoren mit fester Leserschaft bald generell auf höhere Preise setzen werden. Nur Neulinge müssen sich dann noch mit günstiger Probier-Ware ins Geschäft wagen.

Insgesamt sind diesmal 45 von 100 Titeln der Amazon-Top-100 unabhängig publiziert, Titel von Amazon Crossing wie gewohnt nicht mitgerechnet.

Die Daten im einzelnen:

In dieser Woche scheint besonders hoher Bedarf an Herz und Schmerz zu bestehen – jedenfalls dominieren entsprechende Titel momentan. Vielleicht liegts ja auch an den Zerstörung der Liebesschlösser durch die Bahn, über die der Postillon berichtete… Insgesamt 52 von 100 der Top-Titel sind ohne Verlag im Hintergrund entstanden. Die Quote scheint sich von keinerlei Deals und Preisaktionen beeinflussen zu lassen.

Der mittlere Preis liegt bei 2,53 Euro. Auffällig ist erneut, wie ältere Titel von aktuellen wieder nach oben gezogen werden. Auffällig ist auch, dass nur selbst publizierte Titel echte Dauerbrenner sind – Verlagsbücher hingegen kommen und gehen. In den Amazon-Top-1000 sieht das übrigens ähnlich aus.

Die Daten im einzelnen:

Erfolg zieht Erfolg nach – der Grundsatz gilt auch in den Top 100. Beispiele wie Hanni Münzer mit ihrer Seelenfischer-Reihe oder Hannah Kaiser mit der “Verlockung” platzieren auch Neuerscheinungen erfolgreich in den Charts. Und diese holen dann auch die Vorgänger-Bücher wieder mit nach oben. Volker Ferkau verkauft in dieser Woche einen bisher nur vorbestellbaren Krimi ohne jegliche Bewertungen (klar) erfolgreich unter die besten 100 Titel. Seit letzter Woche wissen wir ja nun, wie das via KDP funktioniert.

Der Durchschnittspreis aller in den Charts vertreten Indie-eBooks liegt diesmal bei rekordverdächtigen 2,71 Euro – das liegt vor allem daran, dass einige Top-Autoren sich nun sogar Preise von 3,99 Euro trauen, und zwar regelmäßig. Natürlich haben Self Publisher auch diesmal wieder die absolute Mehrheit; 51 der 100 meistverkauften Titel kommen nicht von einem Verlag. Und da ist AmazonCrossing nicht mitgerechnet.

Die Daten im einzelnen: