Etwa die Hälfte der Amazon-Top-100 werden regelmäßig von Self Publishern eingenommen. Ob Indie- oder Verlagsautor: Hohe Verkaufszahlen zu erreichen, hat offensichtlich längst nichts mehr mit einem Verlagsvertrag zu tun. Doch wie sieht es bei den Umsätzen aus? Das habe ich mir mit Hilfe des Amazon-Top-1000-Tools der Selfpublisherbibel für den Monat Oktober angesehen.
Eine Automatik für solche Auswertungen ist noch in Arbeit. Deshalb musste ich mich auf die aktuellen Top 50 beschränken. In der Tabelle unten finden Sie die Ergebnisse: Die umsatzstärksten eBooks des Monats Oktober 2013 bei Amazon.
Hauptergebnis: Beim Umsatz dominieren die Verlagstitel nach wie vor. Hinzu kommt ja dort auch noch der Umsatz der gedruckten Versionen, der bei dieser Auswertung keine Rolle spielte. Unter den ersten zehn eBooks finden sich aber auch schon zwei selbst publizierte Titel.
Was ist mir bei der Auswertung aufgefallen?
- Erstens – Kindle-Deals (der Verlage) tauchen in der Liste so gut wie nicht auf. Der kurzzeitige Discount bringt die Titel für ein paar Tage in die Top 100, doch dann verschwinden sie auch wieder. Unter die umsatzstärksten Bücher schaffen sie es in der Regel nicht.
- Zweitens – Amazon ist derzeit noch nicht sehr erfolgreich, Titel der eigenen Marke Amazon Crossing dauerhaft oben zu platzieren. Obwohl diese eBooks regelmäßig von Amazon promoted werden, sind sie unter den umsatzstärksten Titeln in der Minderzahl.
- Drittens – Die umsatzstärksten Bücher kommen eher aus dem Mittelfeld. An der Spitze herrscht ein solcher Verdrängungswettbewerb, dass dort platzierte eBooks von ihrer guten Platzierung oft nicht wirklich profitieren.
- Viertens: Unter Self Publishern taucht sehr häufig dieses Muster auf: Start mit 99-Cent-Preis. Vordringen in die Top 10. Hochsetzen des Preises. Absturz. Meine Stichprobe unter den derzeit ersten 50 ist noch nicht repräsentativ, aber es könnte sich abzeichnen, dass zumindest unter dem Umsatz-Gesichtspunkt die 99-Cent-Aktionen weniger erfolgreich sind, als es die kurzzeitig gute Platzierung signalisiert.
- Fünftens: Was als gedrucktes Buch ein Bestseller ist, verkauft sich auch als eBook gut. Da stören selbst Preise von 8,99 oder 12,99 Euro nicht.
Disclaimer: Die Zahlen in der Tabelle unten sind mit einiger Vorsicht zu gebrauchen, denn sie beruhen auf einigen Annahmen: Je nach Preis 70 Prozent / 35 Prozent Ausschüttung, Leihquote von im Mittel 10 Prozent, Verkaufszahlen nach Überschlagformel, basierend auf den Angaben vieler Autoren.
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