Das Jahr ist fast vorüber – Zeit zum Innehalten. Was haben die vergangenen Monate gebracht? Sind meine Hoffnungen und Wünsche als Selfpublisher und Autorin erfüllt worden? Und was erwarte ich für das kommende Jahr? Wird es den Durchbruch bringen – oder sind die Bedingungen eher schlechter geworden? Bitte beteiligen Sie sich an dieser kurzen Umfrage.

Wer sich in die Arbeit eines künftigen Verbandes der Self Publisher einbringen will – jetzt wäre eine gute Gelegenheit. Im Forum (Anmeldung nur nach Registrierung) geht es gerade um die letzten Details der Satzung. Das Verbandslogo wird diskutiert, und dann ist es auch schon an der Zeit, über eine Gründungsversammlung nachzudenken. Als Name favorisiert die Mehrheit der Teilnehmer übrigens das schlichte “Selfpublisher-Verband”.

“Es sind ja immer wieder dieselben Autoren, die die vorderen Plätze belegen”, “Erfolg ist im Self Publishing die Ausnahme” – solche Aussagen sind immer wieder zu lesen. Halten Sie auch der Überprüfung in der Realität stand?

Seit Mitte Juli 2013 verfolge die “Amazon-Top-1000” der Selfpublisherbibel die Top-Platzierungen beim größten eBook-Händler. Die Datenbasis ist groß genug, der im Titel formulierten Frage fundiert nachzugehen.

Einziges Problem dabei: Self Publisher sind nicht völlig eindeutig als solche zu identifizieren. In meinen Datenbank-Abfragen habe ich den Self Publishern zugerechnet, wer entweder keinen Verlag angegeben hat oder aber mit einem eBook-Distributor wie Neobooks, Bookrix oder BoD verzeichnet ist. Andere Unternehmen wie etwa Xinxii oder Feiyr lassen sich auf diese Weise nicht filtern. Die Zahlen, die ich angebe, sind damit auf Self-Publisher-Seite tendenziell zu klein.

In unserer Self-Publishing-Umfrage haben 25 Prozent der Teilnehmer angekreuzt, sie wären gern Mitglied in einem speziell für Self Publisher gegründeten Verband. Das ist nachvollziehbar: Gerade die jüngste Amazon-Debatte hat gezeigt, dass es durchaus unterschiedliche Interessen zwischen freien und Verlags-Autoren gibt. Das ist ganz normal. Auch die freien Journalisten haben trotz der Existenz zweier Journalisten-Gewerkschaften noch ihren “Freischreiber”-Verband gegründet. Die freien Lektoren organisieren sich im “Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren”. Der Verband deutscher Schriftsteller (in Verdi organisiert) nimmt Self Publisher nicht einmal auf.

Nach der Kindle-Leihbücherei hat Amazon ein neues digitales Regal in den eigenen Buchladen gestellt: Die Abteilung “Exklusive Kindle eBooks” führt nur Bücher auf, die allein auf dem Kindle erhältlich sind.

Kein Eintritt für deutsche Verlage: Für deutsche Titel heißt das gleichzeitig, dass es sich lediglich um Werke von Self Publishern und der Amazon-Verlagsabteilung handelt, denn deutsche Verlage haben sich dazu verpflichtet, alle Buchhändler gleich zu behandeln (und zu beliefern).

Nachdem sich der erste Teil der Studie zum Stand des Self Publshing in Deutschland vor allem mit den grundsätzlichen Motiven der Autoren befasste, geht es in diesem Teil um ihre Vorgehensweise. Was geben sie für Veröffentlichungen aus, welche Kriterien sind ihnen bei der Wahl ihrer Self-Publishing-Dienstleister wichtig?

Würden Sie gern bei einem Verlag veröffentlichen? | Create Infographics
Self Publisher haben nichts gegen Verlage. Mehr als drei Viertel würden einen Verlagsvertrag unterschreiben, wenn die Bedingungen stimmen. Weiter vorn haben wir gesehen, dass nicht das große Geld lockt: Freiheit und Kontrolle sollten drin sein. Das hat sich auch gegenüber 2013 kaum geändert.