In den Indie-Charts dieser Woche hat es eine ganze Reihe Änderungen gegeben. So sind Platz zwei und drei völlig neu eingestiegen. Doch auch eine alte Bekannte ist wieder unter den Top 100 bei Amazon: Martina Gercke, wir erinnern uns da gewisser Plagiatsprobleme, hat einen Glücksstern mit Schwips und auch ihr Buch so genannt.

Ungewöhnlich für Self Publisher: Hanni Münzer (Seelenfischer-Reihe) hat für ihren neuen Titel sogar ein Vorveröffentlichungs-Datum bekommen. Das eBook startet erst am 30. August und ist trotzdem schon auf Platz 91.

Ebenfalls ungewohnt: ein eBook ganz ohne Cover, das es in die Top 100 geschafft hat. Das gesteht man sonst nur Dan Brown zu – doch auch der fünfte Band von “Fly me to the moon” hat offenbar genug Fans, die auch ohne Titelbild zugreifen. Ansonsten bleibt das Bild gewohnt stark für Indies: 52 von 100 sind selbst publiziert.

Alle Daten finden Sie hier:

Noch immer dominieren 2-Euro- und Kindle-Wochendeals die Top 100 von Amazon. Ach ja? Tatsächlich gehören mindestens 47 der 100 Titel (also eines mehr als in der letzten Woche) nicht zu dieser Gruppe, denn sie gehören zu Self Publishern, die sich noch selbst auch um ihre Werbeaktionen kümmern müssen. Trotz der vielen offiziellen Deals haben es diesmal auch wieder vier Neueinsteiger in die Charts geschafft, dazu kommen drei Wiedereinsteiger.

Interessant ist, mit welch unterschiedlichen Strategien sich Autoren dauerhaft oben halten. Während einige (Volker Ferchau, BC Schiller fallen mir auf) immer wieder mit den Preisen spielen, setzen andere (Melanie Hinz, Marah Woolf, Carina Bartsch) auf dauerhaft hohe Preise, die offenbar ebenso bereitwillig gezahlt werden.

Der mittlere Preis der Top 100 liegt in dieser Woche bei 2,35 Euro, ist also etwas gesunken. Die Zahlen im einzelnen:

Amazon hat ein paar Verlagstitel aus den eBook-Charts geworfen – für Self Publisher ist das bisher keine schlechte Nachricht. Denn in den Top 100 dominieren umso mehr die Bücher unabhängiger Autoren. Diesmal sind 53 Titel im Eigenverlag erschienen. Der Rekord vom 30. Juni ist damit also eingestellt. Acht Neueinsteiger und zwei Wiedereinsteiger sind dabei. Der Durchschnittspreis sinkt leicht auf 2,47 Euro. Der Anteil nur bei Amazon erhältlicher Titel steigt leicht auf 38.

Noch immer sind 51 der 100 bestverkauften Titel der aktuellen Amazon-Charts von Autoren selbst publiziert. Das stellt zwar einen kleinen Rückgang im Vergleich zur vergangenen Woche dar, wo 53 von 100 Indie-Autoren zuzuordnen waren. Doch noch immer bilden diese damit die absolute Mehrheit. Wobei in den Top 10 vor allem Kindle-Deals von Verlagen dominieren.

Mit einem Durchschnittspreis von 2,54 Euro ist dieser sogar noch leicht gestiegen. 34 der Titel sind Amazon-exklusiv. Echte Neueinsteiger gab es in dieser Woche nur relativ wenige.

Noch nie, jedenfalls solange ich hier mitzähle, waren so viele Self Publisher in den Amazon-Top-100 vertreten wie in dieser Woche. Mit 53 von 100 Titeln haben sie die absolute Mehrheit erreicht. Bei einem Durchschnittspreis von 2,53 Euro kann man auch kaum von einer 99-Cent-Schwemme sprechen.

Im Gegenteil: ungewöhnlich viele Indie-Autoren trauen sich, 3,99 Euro zu berechnen, ein Preisschild, das auch die meisten Kindle-Deals der Woche von Verlagen tragen und das die Leser deshalb wohl zunehmend gewöhnt sind. 36 der 53 Titel sind exklusiv bei Amazon erhältlich.

Gleich auf den Plätzen 1 und 3 finden sich in den Amazon-Charts dieser Woche zwei Autorinnen, von denen ich noch nichts gehört hatte: Karola Löwenstein und Hannah Kaiser. Einmal Fantasy, einmal Liebe. Neu in den Top 100 ist aber auch einer meiner persönlichen Favoriten, und zwar gleich doppelt: Bela Bolten zeigt, dass nicht nur mit den üblichen Rezepten Leser zu finden sind, sondern auch mit gut recherchierten Krimis.

Insgesamt sind 45 der Top 100 und 6 der Top 10 verlagsunabhängig erschienen. Der mittlere Preis der SP-Titel liegt wie letzte Woche bei 2,52 Euro. 28 der 45 Titel gibt es nur bei Amazon.

Vom Kindle-Deal der Woche auf den zweiten Platz verdrängt zu werden, ist nun wirklich keine Schande: Dass Vanessa Mansini aka Michael Meisheit nun endlich der Sprung ganz nach vorn gelungen ist, ist dem Autor wirklich zu gönnen – berichtet er doch transparent wie kaum jemand anders von seinen vielen Experimenten. Also am besten abschauen und lernen, das ist hier ausnahmsweise erlaubt…

Ansonsten fällt auf, dass der mittlere Preis der besten SP-eBooks selten gesehene Höhen erreicht: Mit 2,52 Euro erreicht er beinahe die magischen 2,99. Noch immer sind 47 der Top 100 an den Verlagen vorbei gegangen, 32 der Titel sind nur bei Amazon erhältlich. Drei eBooks in den Top 100 zu haben, ist ja fast schon normal: Diesmal schaffen das Marah Woolf (wie schon seit Monaten), aber auch Lesley Marie Milton, dem Autorenduo BC Schiller und Melanie Hinz. Dank Preisaktionen sind sogar gleich fünf Titel von Volker Ferkau vertreten. Die Zahlen im einzelnen:

Bei den Self-Publisher-Charts dieser Woche fallen zwei Besonderheiten auf: Erstens – Amazon drückt bei “Amazon Crossing” erschienene Titel ziemlich kraftvoll in den Markt, nämlich zu Preisen von 99 Cent. Es handelt sich dabei zwar um Werke von Self Publishern, doch die deutsche Übersetzung hat Amazons Verlagsarm verantwortet, deshalb zähle ich sie in den Charts nicht mit. In dieser Woche kommen zehn der Top100-Titel von Amazon Crossing.

Echte Self Publisher sind trotzdem gut vertreten, mit immerhin 43 von 100 Titeln. 30 davon sind exklusiv (die Crossing-Titel ebenfalls).

Zweite Besonderheit: Erfolgreichen Autoren/Autorinnen gelingt es häufig, auch noch weitere ihrer (durchaus älteren) Titel nachzuziehen. So in dieser Woche etwa Melanie Hinz oder BC Schiller (mit älteren Titeln) oder Lesley Marie Milton mit einem neuen Titel, der gleich gut einsteigt. Die kompletten Zahlen dieser Woche beim Klick auf Weiterlesen – hier gibt es aber auch die 1000 besten Amazon-Titel.

Amazons Wochen-Deals geben anscheinend den Self Publishern Aufwind: In dieser Woche sind 48 von 100 eBooks der Kindle-Top100 verlagsunabhängig erschienen (Vorwoche: 46). Das ist der höchste Anteil, seit ich diese Charts erhebe. 33 davon sind Amazon-exklusiv.

Gleichzeitig steigt auch der Durchschnittspreis auf nunmehr 2,38 Euro (Vorwoche: 2,18 Euro). Vielleicht geben die Verlags-Deals ja den unabhängigen Autoren den Mut, auf Preise jenseits der 99 Cent zu setzen? Oder der Leser lernt durch die Deals, dass auch schon 2,99 Euro ein Schnäppchenpreis sind… Unter den 48 Titeln sind übrigens sechs echte Neueinsteiger und drei Wiedereinsteiger.

Die Zahlen im einzelnen:

Der Amazon-Deal der Woche bringt die Charts jedes Mal ordentlich durcheinander. Doch trotzdem ist eines gewiss: Der Anteil der unabhängigen Autoren unter den Top 100 verändert sich nicht. Im Gegenteil: in dieser Woche kamen 46 (Vorwoche: 44) der ersten 100 eBooks von Self Publishern. 29 davon nutzten KDP Select, sind also exklusiv bei Amazon erhältlich. Bei der Betrachtung der Charts fällt auf, dass manche Autoren ihr Potenzial noch nicht optimal nutzen. “Taxi 503” etwa, mit tollen Rezensionen derzeit auf Gesamt-Platz 7, kostet zwar 2,88 (kann wegen der Buchpreisbindung also nur bei Amazon erhältlich sein), nutzt aber trotzdem KDP Select nicht und büßt damit unnötig ein.

Zu den Veränderungen dieser Woche gehören außerdem drei Neueinsteiger und vier Wiedereinsteiger. Womöglich eröffnet der Deal der Woche, der ja stets nach einer Woche beendet ist und selten zum dauerhaften Verbleib der preisgesenkten eBooks in den Top 100 führt, ein Fenster, über das Titel auch unterhalb der Top 100 wieder Sichtbarkeit gewinnen können.

Die Daten im einzelnen: