So viel zu den häufigsten Fehlern – und wie machen Sie nun alles richtig? Folgen Sie am besten einer einfachen Strategie und haken Sie einen Punkt nach dem anderen ab. Bleiben Sie im Augenblick. Im Stadium 1 brauchen Sie sich über Punkt 5 noch keine Gedanken zu machen. Anderenfalls erscheint Ihnen die unabhängige Veröffentlichung bloß komplizierter, als sie in Wirklichkeit ist.
1. Besorgen Sie sich, was Sie für den Anfang brauchen
Eine Geschichte (den “Plot”, in Stichworten aufschreiben), möglichst viel Zeit (bewusst freischaufeln – Sie brauchen nicht täglich zehn Stunden zu schreiben, wichtiger ist es, regelmäßig ein kleines Pensum zu schaffen), den richtigen Ort (können Sie wirklich kreativ sein, wenn hinter Ihnen zwei kleine Kinder wuseln?) und das beste Werkzeug (das kann Ihr gewohntes Microsoft Word sein, aber auch ein Schreibprogramm wie Papyrus Autor oder Scrivener – und denken Sie an Sicherheitskopien!).
2. Schreiben Sie!
3. Lassen Sie Ihr Manuskript lesen.
Ihr Buch muss fehlerfrei und in sich stimmig sein. Dafür brauchen Sie normalerweise die Hilfe eines Lektors. Das kostet Sie zwar 1000, 1500 oder gar 2000 Euro – Lektoren sind aber fast immer ihr Geld wert und eigentlich chronisch unterbezahlt.
Wenn Sie sich aber partout kein Lektorat leisten können, versuchen Sie es doch mal mit einer Alternative. Viele erfolgreiche Autoren geben unter der Hand zu, dass ihre ersten im Self Publishing veröffentlichten Titel nicht von einer Profi-Lektorin gelesen wurden, sondern von einer guten Freundin oder der Schwiegermutter. Sie brauchen einen (besser mehrere) Menschen mit Abstand zum Text und guten Deutsch-Kenntnissen. Ihr Probeleser sollte sich auch trauen, die innere Logik Ihres Buches in Frage zu stellen. Reagieren Sie offen auf die Einwendungen Ihrer Testleser – setzen Sie im Zweifel vielleicht sogar deren Meinung über Ihre eigene.
4. Zeit für das Drumherum.
Geben Sie dem Buch einen Titel – dieser muss sich von anderen unterscheiden. Das sollten Sie nicht erst prüfen, wenn Ihr Buch bereits erhältlich ist. Lassen Sie ein Cover entwerfen. Wenn Sie grafisch nicht wirklich begabt sind, würde ich es nicht mit einer Eigen-Anfertigung probieren, zumal Sie schon für unter 100 Euro brauchbare Cover kaufen können. Denken Sie daran: das Umschlagbild ist das erste und oft auch einzige, was ein potenzieller Käufer zu sehen bekommt. Erst, wenn er oder sie daraufhin den Titel angeklickt hat, darf Ihr Klappentext sich austoben: Ein Text, der Ihr Buch beschreibt, ohne zu viel zu verraten, der den Käufer neugierig macht und schließlich zum Kaufen animiert. Lassen Sie den Klappentext ebenfalls von Dritten lesen!
5. Ihr Buch nimmt Gestalt an.
Erzeugen Sie ein eBook und lassen Sie bei Bedarf auch ein Print-Layout herstellen. Um aus dem Manuskript ein eBook zu machen, sollten Sie ein gutes Werkzeug nutzen. Die oben erwähnten Papyrus Autor und Scrivener können eBook-Dateien im ePub-Format direkt exportieren. Wenn Sie mit Word oder OpenOffice gearbeitet haben, empfehle ich immer Jutoh – und warne vor Calibre.
6. Bringen Sie Ihr Buch in den Handel.
Am einfachsten ist das immer noch über die Amazon-Plattform KDP. Testen Sie, wie Ihr Buch dort bei den Lesern ankommt. Nutzen Sie die Amazon-Werbemechanismen. Später können Sie Ihr Buch immer noch einer breiteren Leserschaft vorstellen. Vielleicht hilft Ihnen der Erfolg bei Amazon dann sogar dabei.
7. Werben Sie für Ihr Buch.
Ein neu veröffentlichtes Werk ist in den Buchläden unsichtbar, deshalb wird es nicht gekauft. Und weil es nicht gekauft wird, bleibt es unsichtbar. Diesen Teufelskreis durchbrechen Sie mit geschickter Werbung. Das derzeit wirksamste Mittel ist dabei eine Preisaktion, also eine vorübergehende Preissenkung. Sie richtet sich an Schnäppchenjäger, die Ihr Buch dann durch ihre Käufe in sichtbare Bestenlisten-Ränge bringen.
(Teil 1 dieses Artikels: The good, the bad and the ugly – sechs Fehler, die Sie beim Selfpublishing besser lassen sollten)
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