Sehr oft beobachte ich gerade bei Einsteigern den folgenden Ablauf – und womöglich war es bei Ihnen ja ähnlich: Ein Artikel in einer Zeitschrift, Erfolgs-Postings auf Facebook oder die Erfahrungen von Freunden begeistern Sie. Dann beginnen Sie, sich zu informieren. Sie googeln oder fragen in einer Facebook-Gruppe, treffen vielleicht auf die Selfpublisherbibel. Und so bekommen Sie in kürzester Zeit weitaus mehr, als Sie brauchen, nämlich jede Menge Tipps, Ratschläge und Warnungen, was Sie beim Selfpublishing oder auch beim Autorendasein allgemein unbedingt beachten müssen.

Ein eReader, das sollten Autorinnen und Autoren auf jeden Fall wissen, hat gegenüber dem gedruckten Buch Vor-und Nachteile. Der Bildschirm ist etwas kleiner als die Seite eines typischen Taschenbuchs. Blättern lässt sich jedoch nur deutlich langsamer, weshalb Inhaltsverzeichnis und Index deutlich wichtiger werden. Farbe stellen klassische eReader nicht dar.

Vor allem aber richten sie sich immer nach den Wünschen des Lesers, nicht des Autors, was die Gestaltung der Seite betrifft. Schriftarten, Formatierungen, Schriftgrößen, das kann und möchte der Leser so einstellen, wie es ihm passt. Hier muss der Autor also auf etwas Eitelkeit verzichten. Dafür kaufen eReader-Besitzer im Durchschnitt mehr Bücher als Papier-Leser – und sind damit die besseren Kunden.

So viel zu den häufigsten Fehlern – und wie machen Sie nun alles richtig? Folgen Sie am besten einer einfachen Strategie und haken Sie einen Punkt nach dem anderen ab. Bleiben Sie im Augenblick. Im Stadium 1 brauchen Sie sich über Punkt 5 noch keine Gedanken zu machen. Anderenfalls erscheint Ihnen die unabhängige Veröffentlichung bloß komplizierter, als sie in Wirklichkeit ist.

1. Besorgen Sie sich, was Sie für den Anfang brauchen

Eine Geschichte (den “Plot”, in Stichworten aufschreiben), möglichst viel Zeit (bewusst freischaufeln – Sie brauchen nicht täglich zehn Stunden zu schreiben, wichtiger ist es, regelmäßig ein kleines Pensum zu schaffen), den richtigen Ort (können Sie wirklich kreativ sein, wenn hinter Ihnen zwei kleine Kinder wuseln?) und das beste Werkzeug (das kann Ihr gewohntes Microsoft Word sein, aber auch ein Schreibprogramm wie Papyrus Autor oder Scrivener – und denken Sie an Sicherheitskopien!).

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich eine eigene Website einzurichten. Ich bevorzuge als Hilfsmittel das kostenlose Tool WordPress. WordPress gibt es in zwei Versionen: Die Variante auf Wordpress.com nimmt Ihnen die Installation ab, ist aber in vieler Hinsicht bedeutend weniger flexibel, etwa bei der Installation von Plugins, Erweiterungen, die es in großer Zahl gibt. Deshalb empfehle ich unbedingt die Download-Version von WordPress.org, die Sie auf Ihrer eigenen Internetseite installieren müssen.

Keine Angst – die Installation von WordPress ist nicht kompliziert. Folgen Sie einfach meiner Anleitung. Ich brauche inzwischen vielleicht noch fünfzehn Minuten für eine neue WordPress-Präsenz. Sie sollten sich erst einmal eine halbe Stunde freihalten. Voraussetzungen sind ein PC oder Mac mit Internetanschluss und eine FTP-Software wie FileZilla (kostenlos).